Anhand der drei Interviews ist mir Folgendes aufgefallen: Es gibt in diesem Wahlkampf zwei Akteure, die sich mit Konkurrenz schwertun: Die Linth-Zeitung und der Stadtpräsident. Ausserdem zeigte sich, wer wie mit Konkurrenten (sprich politischen Gegnern) umgeht.
Nerven über Hug
Beginnen wir mit der Linth-Zeitung: Ihre Redaktoren nerven sich scheinbar masslos über mich als Mitkonkurrent und Verleger von Linth24. Sie bringen meinen Namen gleich fünf Mal in ihre Fragen an die Präsidiumskandidaten ein. Und das, obwohl ich nur dafür sorgte, dass der Wahlkampf belebt wird. Etwas, das der Stadt nur guttun kann.
Den Präsi hofieren
Das mag die Zeitung offenbar nicht und hofierte Stadtpräsident Stöckling dementsprechend. Noch nettere Fragen gibt es kaum. Dazu einige Müsterchen: «Warum sind Sie immer noch der richtige Stadtpräsident?» Oder: «Sie wollen nicht mehr mit dem Kopf durch die Wand. Was war das Schlüsselerlebnis?» Oder: «Eine Lernkurve legten Sie auch beim Thema Stadtparlament hin.» Oder: «Ihr Wahlslogan heisst ‹verbinden statt trennen›. Gelingt Ihnen das?»
Konkurrentin degradiert
Diese Freundlichkeiten schienen Martin Stöckling aber nicht zu besänftigen. Er schimpfte in seinem Interview ungeniert über Konkurrentin Dillier und degradierte sie gar zur Kandidatin «zweiter Wahl». Was nicht nur diffamierend, sondern auch falsch ist.
Zudem warf er ihr ein leicht verdecktes Wahlkampfbudget vor, nahm sich aber zugleich die Freiheit, im diese Woche auf Kosten der Steuerzahler erscheinenden «Stadtjournal» werbewirksam das Editorial zu schreiben. (Was in seinem Wahlbudget kaum als Aufwand erscheint.)
Auch Meier kam dran
Ähnlich wie mit Barbara Dillier ging Präsident Stöckling auch mit Boris Meier um. Auch er konnte sich, wie Frau Dillier, nicht wehren. Denn die Linth-Zeitung gab Stöckling den Vorzug, als letzter in der Interview-Serie zu Wort zu kommen und so seine Konkurrenten konkurrenzlos schlechtmachen zu können.
Oben im Rathaus
Im Gegensatz zu Stöckling liessen sich Barbara Dillier und Boris Meier in ihren Interviews nicht auf ein Heruntermachen ihres Konkurrenten ein.
Es sind also unterschiedliche Menschen, die künftig oben im Rathaus sitzen. Sie haben die Wahl. Am 22. September weiss man mehr.