Boris Meier ist amtierender Stadtrat und tritt in der Wahl vom 22. September gegen seinen Stadtratskollegen Martin Stöckling an.
Bisher suchten erst drei Kandidierende den Austausch mit der Bevölkerung: Joe Kunz, der Stadtrat werden will, und Barbara Dillier, die, wie Meier, als neue Stadtpräsidentin kandidiert.
Velos und Verkehrsanlagen
Am Dienstagabend lud der amtierende GLP-Stadtrat zu seiner Kandidatur als Stadtpräsident ins Rathaus Rappi ein. Etwas über 20 Interessierte nahmen Platz im grossen Saal. Mit von der Partie waren eine Expertin für Fuss- und Veloverkehr und ein Fachmann für die Programmierung von Verkehrsanlagen.
«Neustart mit Erfolg»
Zu Beginn stellte Meier sich selbst und sein berufliches und familiäres Umfeld vor. Er ist Fachbereichsleiter Power-to-X am Institut für Energietechnik der OST in Rapperswil. Und was hier gelernt wird, sind auch seine Wahlkampfthemen, seine «wichtigen Werte», wie er sagt, und für die er «zu 100 Prozent» einstehe. Ausserdem lägen ihm «Unabhängigkeit», «maximale Transparenz» und eine «klar durchdachte Kommunikation» am Herzen.
Lebendige Stadt
Er wolle der nächsten Generation eine aktive und lebendige Stadt überlassen, so dass «die jungen Menschen in der Stadt bleiben und nicht nach Zürich gehen».
Anschliessend überliess er das Feld Lena Ruegge, Mitarbeiterin am Institut für Raumentwicklung der OST. Sie sprach über die Planung und Umsetzung von Fuss- und Velowegen in urbanen Räumen und vermittelte einen Überblick zur Situation in Rapperswil-Jona.
Verkehrstechnik
Den zweiten Teil der Fachvorträge bestritt Alex Winter, Projektleiter Spezialaufgaben von Marty + Partner, Verkehrstechnik. Er stellte die Komplexität der Programmierung von Verkehrsanlagen vor und die damit verbundenen Herausforderungen für die Bewältigung der Verkehrsprobleme im Allgemeinen und in Rapperswil-Jona.
Nach einer kurzen Frage- und Antwortrunde tauschten sich die Anwesenden während des folgenden Apéros noch weiter aus.
Was interessiert hätte
Es war ein schöner Abend, mit interessanten Vorträgen zu Fuss- & Velowegen und Verkehrsanlagen. Aber, Boris Meier stellt seine Tour unter das Motto, Rapperswil-Jona brauche «einen Neuanfang». Was somit natürlich am meisten interessiert hätte, ist: Wie kommt ein amtierender Stadtrat zur Aussage, die Stadt müsse «einen Neuanfang» wagen? Denn damit sagt Stadtrat Meier ja recht direkt, dass das, was der Stadtrat bis jetzt leistete, nicht gut war.
Aber Boris Meier hat noch genügend Zeit, sich dazu zu äussern: Was lief die letzten Jahre falsch, was muss sich ändern, warum gab es in den letzten Jahre so viele Probleme?