Grad gestern wurde ich einmal mehr gefragt, weshalb ich gegen Martin Stöckling als Stadtpräsident und nun auch noch gegen die neue Badi Lido sei. Wobei ich noch ergänzen muss: Ich bin auch gegen die geplante Eistrainingshalle der Lakers.
Ich habe nichts gegen Stöck
Trotzdem habe ich nichts gegen Martin Stöckling – als Person. Er ist ein netter Mensch. Aber ich habe etwas gegen mangelhafte, undurchdachte Projekte und lehne Notlösungen, Unwahres, Intransparenz und Stückwerk ab. Rapperswil-Jona hat Besseres verdient.
Rundum Probleme
Stöcklings Amtszeit ist problembehaftet. Dazu einige Beispiele: Ginge es nach ihm, hätten wir heute im Altersheim Porthof statt einer Pflege einen Kindergarten, den Chinesen am Volksrecht vorbei Stadtland verkauft, in Rappis Hafen ein Monsterschiff, daneben ein aufgeblasenes Visitors Center, die Stadtkasse für seinen Götti geschädigt, am falschen Standort im Grünfeld eine Eishalle, am Fischmarktplatz ein leeres Bürgerspital, ein überdimensioniertes 36-Personen-Parlament und mit der «Avenida» eine bis 25 Meter breite Schneise durch Rapperswil-Jona.
Geld verdonnern
Wir haben eine Stadt, die mit dem Kanton streitet, und auch ums Trinkwasser im Grünfeld, in der Feuerwehr, gegen die Medien und wohl bald mit den Chinesen. Wir verdonnern Anwalts-, Gerichts- und Planungskosten en masse und schafften es, durch eine gedankenlose Stadtrechts-Löschung aus dem einst stolzen Hotel Schwanen eine fast leere Bude zu machen. Wir haben immer noch keine Unihockey-Halle, keine Lösung fürs BWZ, dafür aber im Lido ein untaugliches Plastikeisfeld für eine halbe Million, eine für nichts abgerissene Reithalle und eine zerstörte Badi.
Tote Vision
Und so stolpern wir weiter: Im Lido entsteht an einer Ecke des Eisstadions eine schlosserei-ähnliche Trainingshalle für 30 Jahre. Zugleich wollen wir die Bootshallen und das Eisstadion in gut 10 Jahren abbrechen, um dort einen Kiesplatz für den Knie zu bauen, und gegenüber, auf dem jetzigen Kiesplatz ein neues Eisstadion für 150 Millionen, das niemand finanzieren wird. Womit der «Masterplan Lido», kaum geboren, eine tote Vision ist. Und klar ist auch: In diesem Chaos können die Lakers in der NLA auf Dauer nicht überleben.
Durchs Amt hangeln
Momentan basteln wir – wieder als Einzelstück – eine Badi, die rundum unterdimensioniert ist und wo Stöcklings Stadtrat zu Lasten der Bürger wissentlich und gezielt nationale Bäder-Empfehlungen missachtet. Nur, um den Bürgern auf die Schnelle ein Projekt aufzutischen.
Ich weiss, Martin Stöckling machte wohl auch das eine oder andere gut. Und er ist nicht für alles verantwortlich, auch sein Stadtrat bekleckert sich nicht mit Ruhm. Aber die meisten schrägen Projekte tragen nun mal seine Handschrift. Er hangelt (und redet) sich durchs Amt.
Tödliche Mentalität
Etwas vom Schlimmsten ist noch, dass sich die Akteure und Parteien dieser Stadt immer mehr mit Stückwerk, Mittelmass und Murksereien zufriedengeben. Man sagt dann: Jetzt müssen wir doch mal etwas machen. Dass diese Mentalität aber tödlich ist, muss wohl niemandem erklärt werden.
Bleibt das so, wird Rapperswil-Jona weiterhin mit schlechten Projekten vor sich hintaumeln – und die Steuern werden steigen. Auch das für nichts.