«Was ist das für eine Argumentation, den Stadttunnel mit dessen 40-jähriger Geschichte als nicht umgesetzte Idee zu begründen? Der Stadttunnel ist seit 40 Jahren ein gescheitertes Projekt und wird auch in 40 Jahren nicht Realität sein. Ganz unabhängig davon, wie die Bevölkerung am 10. September in der Grundsatzabstimmung stimmt.
Einige Millionen verloren
Vielleicht nicht die ganze Milliarde, mindestens aber einige Millionen Franken verlorene Steuergelder hängen hingegen von dieser Abstimmung ab. Die Stadt wird weiter projektieren, der Kanton wird noch mehr Prozesse anstossen und neue Abklärungen treffen – ohne dass am Ende etwas dabei rauskommt.
Nicht umsetzbares Zaubermittel
Die 40-jährige Stadttunnel-Geschichte zeigt vor allem eines: Das Projekt ist und bleibt, was es zu Beginn war. Ein nicht umsetzbares Zaubermittel für Autoreisende der umliegenden Regionen, um den Seedamm als schnelle Durchgangsroute zu (miss)brauchen. Natürlich ist es allen lieber, ‹wir schieben den Autoverkehr unten durch›, als damit das Zentrum von Rapperswil-Jona zu belasten. Ein Tunnel wäre nur dann eine verfolgenswerte Lösung, wenn wir mit den Fingern schnippen könnten und er morgen da wäre.
Unüberwindbare Hindernisse
Tatsache ist, dass eine endlose Reihe unüberwindbarer Hindernisse den Bau des Stadttunnels unmöglich machen, denn spätestens eine kantonale Abstimmung wird er nicht überstehen (vgl. dazu Wil West).
Das Ja bei der Grundsatzabstimmung hat genau zwei Auswirkungen: (Weitere) Millionen an Planungsgeldern werden verschwendet und beim Verkehr in unserer Stadt geschieht in den nächsten Jahren erstmal gar nichts. Die Geschichte geht (schlimmstenfalls) weitere 40 Jahre, ohne dass ein Stadttunnel je gebaut wird.
Stellen wir uns der Realität, stimmen Nein und begraben wir die Idee eines Zaubertunnels. Befreien wir uns von der Logik des letzten Jahrhunderts und denken wir neue Verkehrslösungen ‹out of the box/tunnel›.»