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Rapperswil-Jona
24.08.2023
24.08.2023 07:24 Uhr

Stadtrat informierte zum Tunnel

Stadtpräsident Martin Stöckling: «Gehen Sie abstimmen!»
Stadtpräsident Martin Stöckling: «Gehen Sie abstimmen!» Bild: Markus Arnitz, Linth24
Viele Facts, viele Fragen. Der Informationsabend im Kreuz brachte trotzdem nicht viel Neues.

Machen wir es kurz: Das Beste, das die über 200 Anwesenden am Mittwochabend im Kreuz in Jona zu hören bekamen, war der Apell von Stadtpräsident Martin Stöckling: «Gehen Sie abstimmen!»

Zum zweiten Mal führte der Stadtrat eine öffentliche Informationsveranstaltung zur Grundsatzabstimmung über den Stadttunnel durch. Martin Stöckling, Stadtpräsident und Christian Leutenegger, Stadtrat und Ressortvorsteher Bau, Liegenschaften orientierten über die Vorlage und beantworten Fragen aus der Bevölkerung. Durch den Abend führte Philipp Gemperle  von «Die Botschafter».

Ziele und Szenarien

Stadtpräsident Martin Stöckling erklärte im ersten Teil, weshalb es eine Grundsatzabstimmung zum Stadttunnel braucht. «Wir wollen die Hälfte des Durchgangsverkehrs unter den Boden bringen.» Sämtliche Informationen, Tabellen, Entscheidungsgrundlagen bekamen die Stimmberechtigten bereits als Abstimmungsbeilage per Post. Der Stadtrat zeigte 3 Szenarien auf, eines davon mit, die anderen beiden ohne Tunnel. Fortschritt oder Stillstand? Weitsicht oder Tunnelblick?.

Entwicklungsprozess

Bauchef Christian Leutenegger zeigte die letzten 10 Jahre Planungsgeschichte auf.  Mit der Urnenabstimmung am 10. September 2023 zeigt sich, wie die Rapperswil-Joner ticken. Meistert der Stadttunnel die erste Hürde oder heisst es «game over»?

  • Über 200 Interessierte besuchten den Informationsanlass im Kreuz Jona Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Bauchef Christian Leutenegger Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Die Stimmberechtigten sind mit Informationen bestens bedient. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Bild: Linth24
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Politische Einordnung

Stadtpräsident Martin Stöckling führte die Anwesenden durch das Labyrinth politischer Entscheidungen, die bei Annahme oder Ablehnung des Grundsatzentscheids zum tragen kommen. Einmal mehr stand die Finanzierung zur Debatte. Wenn die Stimmbürger Ja zum Tunnel sagen, ist der Ball beim Kanton, welcher in den nächsten Jahren nicht nur ein umsetzbares Projekt zur weiteren Abstimmung präsentieren muss, sondern auch die Mehrheit der Kosten trägt.

Fragerunde

In der abschliessenden Fragerunde war viel Unsicherheit zu hören. Detailfragen zu Öko-Bilanzen, Landkäufen und -verkäufen, Verkehrsströmen, Zeitrahmen, etc. Kernpunkt der meisten Fragen waren die genauen Standorte der Portale und deren Einschnitt in das Stadtbild und die Wohnqualität der angrenzenden Quartiere.
Auch in die Runde geworfen wurden Vorschläge wie Maut, einen Brückenbau oder die Zusammenarbeit mit den Kantonen Schwyz und Zürich. Ein Brückenbau wäre verlockend, aber aufgrund verfassungsmässigen Schutzes der Moorlandschaften beiderseits des Sees  verboten. Und zur Beteiligung der Nachbarkantone konnte Stadtpräsident Stöckling gleich abwinken. «Das interessiert die Schwyzer und Zürcher nicht.»

Immer wieder mussten Stadtpräsident und Bauchef darauf hinweisen, dass Antworten zu Detailfragen spekulativ oder nicht möglich sind, solange es kein vom Kanton präsentiertes Detailprojekt gibt. Bei vielen Fragen ging vergessen, dass es bei der Abstimmung am 10. September einzig und alleine um die Grundsatzfrage geht, ob man den Tunnel will, oder nicht.

In den vergangenen Monaten hatten alle, die sich mit dem Projekt Stadttunnel auseinandersetzten, Zugang zu Informationen und Voten im Überfluss.  Die Meinungen sind grösstenteils gemacht. Die Unschlüssigen haben noch Zeit, sich zu informieren. Für alle, die nicht gerne lesen, kreierte die Stadt zwei Erklärungsvideos.

Dass Rapperswil-Jona eine Lösung für das Verkehrschaos braucht, ist unbestritten.
Deshalb ist allen noch einmal der Appel des Stadtpräsidenten ans Herz zu legen: «Gehen Sie abstimmen!»

Markus Arnitz, Linth24