«Liebe Schmerknerinnen und Schmerkner
Der Fahrplanwechsel 2023 ist bereits Realität. Über mehr als zehn Jahre hat mich dieses Ereignis begleitet und bewegt. Bei allem Bedauern über den Wegfall des Schnellzughalts ist es an und für sich bewundernswert, mit welcher Präzision Fahrplan und Doppelspurausbau umgesetzt wurden. Bereits vor zehn Jahren waren Fahrlagen und Gleisbelegung der Züge bekannt und nach ihnen wurde Stahl und Beton verbaut.
Kein Kahlschlag
Der neue Fahrplan bringt zwar Erschwernisse, aber keinen Kahlschlag. Zürich wird unverändert halbstündlich mit perrogleichem Umstieg in Rapperswil erreicht. St.Gallen verbleibt ebenfalls halbstündlich erreichbar, hier allerdings stets mit einem Umstieg in Uznach, der zudem einen Perronwechsel erfordert.
Komplizierter wird es in der Beziehung über den Damm Richtung Arth-Goldau und Luzern. Hier empfiehlt sich ein genaues Studium der Verbindungen; die bisherigen Fahrzeiten können gehalten werden, allerdings mit mehrmaligem Umstieg.
Verdoppeltes Strassenangebot
Auf der Strasse hingegen wird das Angebot verdoppelt. Halbstündlich und pünktlich auf die Ankunft und Abfahrt der Züge in Uznach fährt nun der Bus zwischen den Bahnhöfen Uznach und Schmerikon.
Insbesondere für die im Osten des Dorfes Wohnenden, dürfte es zuweilen schneller sein, den Zug in Uznach und nicht in Schmerikon zu besteigen. Trotz Verlust des Voralpenexpress-Haltes verfügen wir für ein Dorf unserer Grösse nach wie vor über eine gute Erschliessungsgüte.
Schmerzhafte Begleiterscheinungen
Schmerzhafter sind natürlich andere Begleiterscheinungen. Die SBB ist ausgestattet mit Sonderrechten, wenn es um die Interessenabwägung geht. Dies bekam der Gemeinderat mit seiner Beschwerde bis vor Bundesgericht zu spüren. Auch diese prioritäre Behandlung nationaler vor lokaler Bedürfnisse ist im Grundsatz zu begrüssen, ansonsten wir uns wohl immer noch in Postkutschen fortbewegen würden.
Schön wäre es hingegen, wenn die Politik der SBB eine besser ausgestattete Kasse auf den Weg geben würde, um die durch sie verursachten Kollateralschäden beheben zu helfen.
Eingeschränkte Erschliessung von wesentlichen Siedlungsgebieten, Rückstau bis auf die Ortsdurchfahrt – zuweilen bis auf die Autobahn –, erschwerte Entwässerung des Dorfes; dies alles sind Folgen eines 3.75 km langen Dammes, der Schmerikon von West nach Ost auftrennt und an deren Überwindung die SBB keinen Beitrag leisten muss. Ganze zwei Personenunterführungen überwinden auf diesem Abschnitt die Bahngeleise hindernisfrei. Offen bleibt noch, wann und unter wessen Planungshoheit die Industrieerschliessung erfolgt.
Nach wie vor setzt der Gemeinderat auf die regionale Verbindungsstrasse, treibt die kommunale Variante jedoch parallel weiter voran.
«Sunnähalb» beheimatet
Wir hätten uns natürlich unter dem Weihnachtsbaum 2023 eine schönere Bescherung vorstellen können. Der Inhalt war jedoch schon lange bekannt und vermag uns daher nicht mehr zu überraschen.
Im Weiteren empfiehlt sich ebenfalls ein demütiger Blick auf das Weltgeschehen um die Sinne zu schärfen, nach wie vor «Sunnähalb» beheimatet zu sein.
Herzlichste Wünsche für die Festtage. Ich freue mich auf viele Begegnungen im neuen Jahr.
Félix Brunschwiler, Gemeindepräsident.»