Zum Abschluss eine Spritztour auf den Stilfserpass
Auf der anschliessenden Strecke durch Bosnien gefiel dem Velofahrer besonders der «Ciro-Trail», eine Veloroute auf der alten Eisenbahnlinie Dubrovnik – Wien. «Mega cool», urteilt Koller. «Es ist superschön und geht nicht gross aufwärts.» In Trebinje besuchte er auf Empfehlung von Einheimischen eine Disco. «Dort wurde mir erstmals bewusst, wie Partys vor Corona waren. 3000 Leute feierten, als gäbe es den Virus nicht. Keinerlei Schutzmassnahmen. Nada, nix, gar nichts.»
Als er auch Italien beinahe schon hinter sich gebracht hatte, beschloss er zur Feier des Tages noch einen Abstecher auf den Stilfser Pass zu unternehmen. «An diesem Tag hatte ich schon 80 Kilometer Strecke und 1000 Höhenmeter in den Beinen. Trotzdem entschloss ich mich, auch noch die folgenden 1900 Höhenmeter abzuspulen.» Bei der Erinnerung grinst er und sagt: «Bitte nicht nachmachen. Mit 25 Kilogramm Gepäck kam ich erstmals auf meiner gesamten Tour an den Anschlag.»
«Ich mache es wieder»
An dieser Stelle endet Dani Koller mit seinem Reisebericht. Gefragt, ob er diese Velotour wiederholen würde, sagt er: «Auf jeden Fall. Vielleicht nehme ich dann eine andere Route – aber ich mache es wieder.» Während er sich verabschiedet erklärt er, wo für ihn der Reiz liegt: «Auf dem Velo bist du genug schnell, um vorwärts zu kommen und langsam genug, um alles aufzusaugen.» Vor dem Café wartet sein Bike. Einmal mehr schwingt er sich auf den Sattel und entschwindet im Alltagsverkehr von Rapperswil-Jona.