Was der polnische Journalist Szymon Jadczak auf der Webseite «Wirtualna Polska» über den neuen Direktor des Pilecki-Instituts schreibt, ist unerfreulich. Insbesondere, da das Institut 2022 das Rapperswiler Hotel Schwanen gekauft hat. Möglich wurde der Kauf damals, weil der alte Stadtrat die im Grundbuch eingetragene Pflicht gelöscht hat, den Schwanen «ausschliesslich» als Hotel und Restaurant führen zu müssen.
Geschehen ist nichts
Als diese Löschung bekannt wurde, argumentierte der Stadtrat, er habe sie vorgenommen, damit die Polen im Schwanen ihr Polenmuseum einrichten und das Haus renovieren könnten. Dazu wurde zwischen der Stadt und dem Pilecki-Institut eine Vereinbarung abgeschlossen.
Geschehen ist aber seither nichts. Mit Ausnahme, dass der «Verein der Freunde des Polenmuseums» und die Kulturstiftung Libertas im Herbst 2024 vom Pilecki-Institut aus dem Schwanen gedrängt wurden. Sie werden nun ihr Museum im eigenen Haus Burghof am Schlossaufstieg von Rapperswil realisieren.
Pilecki-Präsident in der Kritik
Aber es kommt noch dicker. Der neue Direktor des Instituts, ein Universitätsprofessor, muss sich in Polen öffentlich vorwerfen lassen, er habe vor seinem Amtsantritt in der polnischen Universität Breslau bitter gefuhrwerkt. In einem 12-seitigen Untersuchungsbericht ist die Rede von Misswirtschaft, Vetternwirtschaft, Gesetzesverstössen und umgeleiteten Geldern von mehreren hunderttausend Zlotys.
Haus gammelt vor sich hin
Nun also steht das Pilecki-Institut, dem das stadtbildende Haus am Rapperswiler Seequai gehört, einmal mehr in den Schlagzeilen. Es gibt dort zwar bald wieder eine Restauration, worüber wir morgen berichten. Aber ansonsten gammelt der Schwanen ohne Einhaltung der zwischen den Polen und dem Stadtrat gemachten Vereinbarung vor sich hin.
Komplett falsch
Wie man immer mehr sieht: Es war vor zweieinhalb Jahren von der damaligen Stadtführung komplett falsch, die auf dem Schwanen lastende, 110 Jahre alte Hotelpflicht im Grundbuch zu löschen.