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Rapperswil-Jona
08.11.2024
11.11.2024 06:28 Uhr

Hotel Schwanen am Ende!

Mit der Löschung der Dienstbarkeit gab der Stadtrat dem Hotel Schwanen den Todesstoss.
Mit der Löschung der Dienstbarkeit gab der Stadtrat dem Hotel Schwanen den Todesstoss. Bild: Linth24
Neue Fakten: Die Löschung der Hotel- und Restaurantpflicht auf dem Hotel Schwanen Rapperswil war eine schlimme Tat. Die Polen brechen ihre Abmachungen. Von Bruno Hug

Die polnische Zeitschrift «OKO.press» hat kürzlich enthüllt, dass die «Modernisierung» des Schwanens bis 2026 rund 2 Millionen Franken kosten würde. Wobei damit wohl nur die Restauration gemeint ist. Die Betriebsaufnahme des Hotels würde weitere Millionen verschlingen.  

Umsetzung «nicht möglich»

Nun aber hat das polnische Kulturministerium gemäss «Oko.press» festgehalten, dass die Mitte 2022 mit dem Stadtrat von Rapperswil-Jona gemachte Absichtserklärung zum Schwanen nicht umgesetzt werde.  

Ins selbe Horn blasen das polnische «Pilecki-Institut», die Stiftung «Libertas» und der Verein «Freunde des Polenmuseums» in einer seit vorgestern im Internet publizierten Erklärung. Sie stellen dem Kulturministerium in Warschau die rhetorische Frage, ob es sich aus der «Absichtserklärung» mit Rapperswil-Jona zurückziehen wolle. 

Vereinbarung «annuliert»

Und die polnische Stiftung «Libertas» schreibt: «Nun erfahren wir», dass die Absichtserklärung (mit Rapperswil-Jona) «annulliert wurde».

Es ist nun also nicht nur so, dass im Schwanen kein Museum entsteht, sondern, dass die Polen auch ihre Abmachungen mit der Stadt nicht einhalten, also das Hotel Schwanen weder umbauen noch in Betrieb nehmen.

Polenmuseum ausgesperrt

Wie prekär die Situation ist, zeigt, dass der «Verein Freunde des Polenmuseums Rapperswil» seine GV von morgen Samstagabend nicht im Hotel Schwanen durchführen darf, sondern in der «OST» Unterschlupf suchen musste.

Stöckling löschte

Kurzer Blick zurück: Gemäss Stadtratsprotokoll stellte der Stadtpräsident der polnischen Botschafterin Iwona Kozłowska am 1. Juni 2022 in Aussicht, die seit über 110 Jahren bestehnde Hotel- und Restaurantpflicht auf dem Schwanen zu löschen. Der Stadtrat nickte die Unverständlichkeit (wie immer) ab. Drei Wochen später löschte Stöckling das Stadtrecht am Schwanen auf dem Grundbuchamt in Jona.

Vereinbarung nichts wert

Nachdem Linth24 die Tat aufgedeckt hatte, schrieb der Stadtrat, er habe statt des Grundbucheintrags mit den Polen eine  Vereinbarung abgeschlossen. Dies um die Zukunft des Schwanens als Hotel und Restaurant «zu sichern». 
Nun zeigt sich, was diese « Vereinbarung» wert ist: NICHTS - was auch der Stadtrat hätte wissen müssen.

Einmal mehr: Heimlich

Gesichert ist auch: Ohne die Löschung der auf dem Schwanen lastenden Dienstbarkeit hätten die Polen das Hotel gemäss Stadtprotokoll vom 7. Juni 2022 nicht gekauft. Es hätte an eine Hotel- oder Restaurantkette verkauft werden müssen und würde nicht, wie jetzt, vor sich hingammeln.
Und einmal mehr: Ohne Linth24 wäre nichts davon ans Tageslicht gekommen.

Bedenkliche Gegendarstellung

Immer wieder versuchte der Stadtrat, Linth24 mit falschen Gegendarstellungen schlecht zu machen, sogar im stadteigenen Stadtjournal. Dies geschah auch beim Schwanen. Nach dem belegten Bericht zur Dienstbarkeitslöschung verlangte der Zürcher Anwalt des Stadtrates auf Kosten der Bürger von Linth24 folgende Gegendarstellung:

«Es trifft nicht zu, dass der Stadtrat eine 110-jährige Hotel- und Restaurationspflicht auf dem Hotel Schwanen gelöscht hat. Richtig ist, dass er lediglich der Löschung einer Grunddienstbarkeit zugestimmt hat.»

Erstens machte diese Aussage keinen Sinn. Und zweitens bestätigte der Stadtrat damit nur, dass er die Schwanen-Pflicht tatsächlich gelöscht und Linth24 richtig berichtet hatte. 

Bruno Hug