Zum 125-Jahre-Jubiläum der Käsereigenossenschaften Maseltrangen standen am vergangenen Wochenende die Türen der Bio-Käserei Maseltrangen offen. Der Betrieb wurde von den Käseliebhabern richtig in Beschlag genommen. Käsermeister Joel Schirmer bot in Dauerschlaufe Führungen an und in der Schnitzhütte floss das Raclette in Strömen.
Maseltrangner Käse im Zentrum


Schön ist es, wenn hiesige Produzenten eine Plattform finden und noch schöner ist es, wenn dieses Wirken und die regionale Wertschöpfung von so vielen Menschen gesehen wird wie am vergangenen Wochenende bei den Gastgebern im Portholz in Maseltrangen.
Der Linth-Tour-Anlass zum 125-Jahre Jubiläum der Käsereigenossenschaft Maseltrangen zeigte auch, dass hinter einem Naturprodukt eine unglaubliche Arbeit und Passion steckt. Dank der Erklärungen zur Käseherstellung von Joel Schirmer durfte man viele aha-Momente erleben. Den Gästen wurde bewusst, dass von der Anlieferung der Bio-Milch durch die Landwirte aus der nächsten Umgebung, über die Arbeit am «Chessi» bis zur Reifung und Lagerung im Käsekeller gefühlt hundert Handgriffe nötig sind, um am Ende mundigen Tilsiter, würzigen Allemannenkäse oder vollmundigen Bier-Käse zu erhalten. Allesamt in Bio-Qualität versteht sich. Zum Wissen, zur Arbeitstechnik und zum routinierten Handling kommt schliesslich die Erfahrung, das Gespür und die Innovationskraft der Käseprofis hinzu. So entstehen Qualitätsprodukte mit internationaler Ausstrahlung, wie die aktuellen Gold- und Bronze-Auszeichnungen an der Käsiade in Österreich zeigen.

Tradition und Liebe zum Käse
Es ist eine Liebesgeschichte zum Käse, die hier im Portholz schon seit mehreren Generationen geschrieben und mit immer neuen Kapiteln ergänzt wird. Wer in der Festschrift zum 100-Jahre-Jubiläum blätterte, las von schwierigen Momenten und dem ewigen Auf- und Ab des Milch- und Käsepreises, aber auch vom Effort und der Weitsicht, wenn es um einen neuen Schweinestall, die Modernisierung der Anlagen oder die Umstellung auf Bio ging. In den erhaltenen Aufzeichnungen älteren und jüngeren Datums schwingt ebenso der Zusammenhalt der Genossenschafter und des Vorstandes mit. So strahlte auch Genossenschaftspräsident Dominik Glaus Traditionsbewusstsein und Zuversicht aus und die Milchlieferanten brachten auf geschmückten Plakaten ihre Verbundenheit zur Genossenschaft zum Ausdruck.

Ein Jubiläum wird zum Fest für die ganze Familie, wenn auch die Kinder Zerstreuung finden. Draussen durften sich die Kleinen mit den Traktörli ein Rennen liefern, eine Runde am Glücksrad drehen oder sich beim Melken versuchen. In der gemütlichen Schnitzhütte blieben derweil in punkto Speis und Trank keine Wünsche offen und der Käse durfte auch hier in Form von Raclette oder einem feinen Käseplättli die Hauptrolle spielen und im Scheinwerferlicht glänzen.