mit Markus Raschle sprach Martin Bruhin
Warum steigt im Herbst wieder die Gefahr von Wildunfällen und was hat die Zeitumstellung damit zu tun?
Die Zeitumstellung hat nur bedingt damit zu tun. Zwar ändert sich für uns Menschen etwas, die Wildtiere richten sich aber immer an der Dämmerungszeit. Dann werden sie aktiv. Weil wir Menschen nun aber vermehrt im Dunkeln unterwegs sind, steigt auch die Gefahr von Wildunfällen.
Was muss man als Autofahrer in dieser Zeit beachten?
In erster Linie gilt es, das Tempo anzupassen, vorsichtig zu sein und Rücksicht zu nehmen. Man muss während der dunklen Jahreszeiten mehr vorausschauen. Achtsam sollte man vor allem in bewaldeten Gebieten sein und überall, wo sich gekennzeichnete Wildkorridore befinden.
Was ist zu tun, wenn es zu einem Unfall kommt?
Sofort an den Strassenstrand fahren, Warnblinker einschalten und Ruhe bewahren. Dann muss man die Polizei kontaktieren – wer es nicht tut, macht sich strafbar. Konkret handelt es sich dabei um unterlassene Hilfeleistung an Tieren.
Wie geht man mit dem verletzten Tier um?
Wichtig ist, sich nicht um das Tier zu kümmern. Das erleben wir immer wieder. Zum Beispiel, dass betroffene Leute das verletzte Tier mit einer Wolldecke zudecken und es bemuttern wollen. Das ist aber falsch. Für das Tier bedeutet die Nähe von Menschen Stress. Ein verletzter Hirsch beispielsweise kann mit seinem Geweih für einen Menschen gefährlich werden. Das Beste ist es, gebührenden Abstand zu halten und es zu beobachten, bis die Polizei oder die Wildhut eintrifft. Wenn das Tier Ruhe hat, kann es vielleicht von selber einschlafen und sterben.