Bei einem Stromausfall kann die Wasserversorgung Rapperswil-Jona die Bevölkerung der Stadt noch einen bis drei Tage mit frischem Trinkwasser versorgen. Danach sind die Reservoirs leer und Grundwasser kann keines mehr gepumpt werden. Um für einen solchen Fall gerüstet zu sein, hat die Genossenschaft in enger Zusammenarbeit mit der Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil AG (EWJR) eine Notstromlösung realisiert.
Aus diesem Grund hat die EWJR eine mobile Notstrommaschine mit einer Leistung von 200 Kilovoltampere (kVA) angeschafft. Es handelt sich um eines der grössten Dieselaggregate auf dem Markt, das noch auf einem PKW-Anhänger Platz hat und deshalb von einem Personenwagen flexibel an seinen Einsatzort gezogen werden kann. Im Falle eines «Blackouts» ist die Notstrommaschine innert kürzester Zeit einsatzbereit und kann jedes einzelne Grundwasserpumpwerk in Rapperswil-Jona mit Strom versorgen. Favorisiert wird die Stromversorgung des Grundwasserpumpwerks Tägernau. Dieses ist hydraulisch so ausgelegt, dass es alle Zonen von Rapperswil-Jona mit Wasser beliefern kann, wenn auch gewisse Einschränkungen beim Verbrauch nötig wären.
Erfolgreicher Probelauf
Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, finden jährliche Probeläufe mit diversen Szenarien statt. Ein erster Probelauf im vergangenen Frühling hat gezeigt, dass die Notstromlösung einwandfrei funktioniert.
Martin Büeler, Geschäftsführer der Wasserversorgung Rapperswil-Jona, bezeichnet die Partnerschaft der beiden Werke als ideale Lösung. «Eine eigene Anschaffung hätte keinen Sinn gemacht. Die Mitarbeitenden der EWJR sind die Fachleute auf diesem Gebiet, sie können das Gerät warten und optimal auslasten. So wissen wir, dass es im Notfall immer einsatzbereit ist.» Ein solcher Notfall ist bisher glücklicherweise nie eingetroffen, doch: «Wir überprüfen unsere Betriebsrisiken regelmässig und sind jetzt zum Schluss gekommen, dass die Zeit zum Handeln gekommen ist. So können wir auch in einer Stromnotlage eine eingeschränkte Wasserversorgung für die Bevölkerung von Rapperswil-Jona garantieren.»
Stromversorgung ohne Unterbruch
Die EWJR hat für Notstromszenarien in dieser Grössenordnung bisher auf die Leistungen von Dritten gezählt. Mit der Neuanschaffung kann die EWJR ab jetzt eine eigene Lösung anbieten. «Einer der Vorteile der neuen Notstrommaschine ist, dass wir die Stromversorgung umschalten können, ohne dass ein Unterbruch entsteht», erklärt Christoph Züger, Bereichsleiter Netze und Mitglied der Geschäftsleitung bei der EWJR.
Die EWJR bietet diverse mobile Notstromlösungen für Unternehmen und Private an. In diesem Rahmen kann künftig auch die neue Notstrommaschine gemietet werden. «Priorität hat aber in jedem Fall der Einsatz für die Wasserversorgung Rapperswil-Jona», sagt Züger.