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Rapperswil-Jona
27.09.2021
27.09.2021 11:32 Uhr

Vision: Stadtbogen über Gleisfeld verbindet Quartiere

Visualisierung des Stadtbogens für den Langsamverkehr, der die Stadtteile besser vernetzen könnte.
Visualisierung des Stadtbogens für den Langsamverkehr, der die Stadtteile besser vernetzen könnte. Bild: Architekturforum Obersee
Das Architekturforum Obersee sieht im Bahntrassee eine Hypothek für das zusammenhängende Stadtgefüge Rapperswil-Jonas. Eine brückenartige Konstruktion könnte für mehr Vernetzung sorgen.

Das Architekturforum Obersee (AFO) feiert 2020 sein 25-jähriges Bestehen. Als Jubiläumsprojekt initiiert das AFO eine städtebauliche Vision rund um die Vernetzung des Langsamverkehrs zwischen den Stadtteilen.

Stadtentwicklung

In der sich verändernden Stadt Rapperswil-Jona wurde in den letzten Jahren mit viel Engagement und Motivation die städtebauliche Entwicklung vorangetrieben. Mit dem Konzept der «Lebensader» Stadtraum Neue Jonastrasse/St.Gallerstrasse, dem Leitbild zum Zentrum Jona und der Entwicklung des Grünfelsareals werden diverse Punkte im Siedlungs- und Freiraumgefüge der Stadt in einen gesamtstädtischen Kontext verortet.

Auch nach dem schmerzlichen Rückschlag für das Projekt der Lebensader an der Urne, bleiben der Elan, die Freude an der Stadt und der Wille zur Mitgestaltung der Zukunft erhalten.

Die Vision

Der ‹Stadtbogen› hat den Fokus auf der Verbindung der Stadtquartiere über die Geleise. Das Bahntrassee, das sich vom See am Bahnhof Rapperswil bei der Firma Weidmann in Richtung Kempraten und Schmerikon verzweigt, ist für das zusammenhängende Stadtgefüge eine grosse Hypothek. Es wirkt wie eine Zäsur und trennt das Südquartier und den Oberseezugang von der Alt- und Neustadt Rapperswil. Mit der zukünftigen Entwicklung der Freiflächen Lido und Knieparkplatz entsteht ein erhöhter Druck auf Langsamverkehrsverbindungen vom Bahnhof/Altstadt zur Oberseestrasse.

Die heutige Querung bei der Unterführung Bahnhof Rapperswil ist aus Sicht der Benutzer nicht zufriedenstellend. Das Velofahren in der Unterführung bildet ein Sicherheitsrisiko, während die bestehende Passerelle nur beschwerlich begehbar ist und keine Veloverbindung darstellt.

Stadtbogen

Der Stadtbogen ist eine brückenartige Konstruktion, welche das Gleisfeld im Bereich der bestehenden Passerelle quert. Nordseitig ist er direkt an die Neustadt und Citycenter in der Verlängerung der Tiefenaustrasse angebunden und stärkt die Nord-Süd-Achse. Über die weit ausgreifenden Rampen wird die direkte Verbindung Bahnhof (altstadtseitige bestehende Veloabstellanlage) mit dem Lido für den Veloverkehr hergestellt. Ein langer, s-förmiger Bogen zwischen dem Bahnhof Rapperswil und dem Lido, der zukünftigen Bildungsmeile, entsteht. Zusätzliche, grosszügige, gewendelte Treppenanlagen an den Stirnseiten der Querung sorgen für einen adäquaten Ersatz der bestehenden Passerelle.

Auf dem Hochpunkt des Stadtbogens gibt es eine platzartige Ausweitung, welche einlädt zu verweilen und die Aussicht auf Schloss, See und Berge zu geniessen. Es entsteht ein identitätsstiftender Ort, von dem aus das Stadtgefüge neu entdeckt werden kann.

Vernetzung

Die bestehenden Velorouten werden miteinbezogen und attraktiviert. Auf dem Stadtbogen werden Fuss- und Veloverkehr mittels Markierungen getrennt geführt. Die langen Rampen sind angenehm zu befahrenden. Der denkmalgeschützte Güterschuppen beim Bahnhof Rapperswil muss in die Überlegungen miteinbezogen werden und hat das Potential für einen attraktiven Startpunkt vom Bahnhof aus.

Ökologischer Vernetzungskorridor

Der Stadtbogen stellt nicht nur die Vernetzung des Langsamverkehrs sicher. Ebenso wirkt er als ökologischer Verbindungsbogen. Die Rampenanlagen über die Geleise sollen vom Erdreich der Randbereiche aus mit verschiedenen einheimischen Kletterpflanzen begrünt werden. Ein Band aus Steinkörben begleitet den Stadtbogen über die Geleise hinweg.

Das Architekturforum Obersee wünscht sich eine attraktive und mutige Stadtentwicklung.

Der Stadtbogen soll das Citycenter und die Neustadt mit dem Lido und der künftigen Bildungsmeile verbinden. Bild: Architekturforum Obersee
PD, Architekturforum Obersee