Vergangene Woche erreichte Linth24 folgender Hilferuf: «Ich gelange mit dem Anliegen an Sie, dass die derzeitige Vogelpflegestation, Falknerei und Präparationsatelier in St. Gallenkappel ihr Domizil durch Kündigung verliert und eine neue Bleibe braucht. Gesucht wird desshalb dringend ein neuer Platz. Im Idealfall mit Werkstatt und Wohnung, damit wie bisher alles weiter gehen könnte.»
Um den Hilferuf richtig einordnen zu können, muss man das Wirken von Eric Widmer etwas genauer anschauen. Er sagt von sich selber, er sei Vogelschützer mit Leidenschaft und das hat ihn sein ganzes Leben durch begleitet. Schon mit 12 Jahren hat er in einer Vogelpflegestation ausgeholfen, danach eine Lehre als Präparator absolviert und eine Weiterbildung als Falkner durchlaufen.
Falken, Busssarde Milane & Co
Seit 1996 betreibt der heute 58-jährige in St.Gallenkappel neben seinem Präparationsatelier eine Greifvogel-Pflegestation. Im ganzen Kanton gibt es nur wenige solche, kantonal bewilligten Stationen. Widmer führt die einzige im südlichen Teil des Kantons. Pro Jahr werden ihm zwischen dreissig und vierzig verletzte oder geschwächte Vögel in die Station gebracht. Das können z.B. Falken, Bussarde, Milane, Adler, Eulen oder andere verletzte Vögel sein. «Der grösste bisher war ein Steinadler, ein Zweimeter-Meter-Flieger, der in der Region Nesslau mit Vergiftungserscheinungen aufgelesen wurde. Den konnte ich nach drei Monaten wieder auswildern,» freut sich Widmer heute noch.