Bruno Glaus, der Kunstverein Uznach hat sich für einige Zeit die leerstehende Apotheke Streuli in Uznach «unter den Nagel» gerissen». Was tun Sie dort?
Bruno Glaus: Wir sind sehr dankbar, dass uns Claudia Streuli und André Vercellio die leerstehenden Räume für ein Kulturprojekt zur Verfügung stellen. So tragen wir zur Belebung des Städtchens ebenso bei wie zurKulturförderung. Wir machen sozusagen ein «temporäres Kunsthaus» daraus. Im Hinblick auf die Aktionswochen gegen Rassismus führt der Kunstverein Oberer Zürichsee verschiedenste Malkurse in diesen Räumlichkeiten durch, für Jung und Alt.
In einem Flugblatt teilen Sie mit, dass sich Seniorinnen und Senioren 60+ «mit und ohne Migrationshintergrund» zu diesen Kurzen anmelden können. Warum erwähnen Sie speziell, dass sich auch Leute «mit Migrationshintergrund» anmelden können.
Es geht darum, dass es zu einem interkulturellen Austausch kommt. Es sollen sich Menschen unterschiedlicher Herkunft porträtieren und porträtieren lassen. Den Menschen mit Migrationshintergrund muss man nach meinen Erfahrungen besonders Mut machen, sich an interkulturellen Projekten zu engagieren. Die Hemmungen sind gross. Das Klima ist ja derzeit nicht besonders Migranten-freundlich.
Sie schreiben auf Ihrem Flyer auch, dass die Teilnehmer keine Erfahrung im Bereich Malen oder Zeichnen mitbringen müssen. Was wird also mit dem Kurs bezweckt?
Es geht um Kunstförderung an der Basis. Mir liegt der aussermuseale «Ruderalgarten» in der Kultur sehr am Herzen. An der Sonne gedeiht manches Mauerblümchen zur Blume. Breitenkunst muss wie Breitensport gefördert werden. Wie schon mit der Kunstspinnerei’18 möchten wir bei diesem Projekt, dass sich kunst-interessierte Laien – «die Nicht-Professionellen» – entwickeln, sich etwas zumuten und etwas Neues wagen und das im interkulturellen Austausch.
Wo finden die Kurse statt?
Die Kurse, welche wir über die ProSenectute an bieten, finden alle in der alten Apotheke Streuli im Städtchen Uznach statt, der erste Kurs beginnt am Donnerstag, 30. Januar mit einem Folgekurs am 6.Februar. Ein weiterer Kurs findet am 3. Februar und 4. Februar statt, jeweils von 14-17 Uhr. Es gibt noch je zwei freie Plätze, in beiden Kursen, da die Teilnehmerzahl auf 12 beschränkt ist. Anmeldungen über bruno@glaus.com
Kostet der Kurs etwas?
Die Kurse sind kostenlos. Zu erwähnen ist, dass die Kurse von unserem Kunstverein und der Stiftung Altersarbeit See und Gaster (SASG) unterstützt sind.