«Diese Stunde weniger ist wohl nicht von Dauer», befürchtet Walter Tobler, Kantonalpräsident der Gastro St.Gallen, kurz nach der Pressekonferenz der Regierung. «Wir gehen davon aus, dass die St.Galler Massnahmen am Freitag vom Bundesrat übersteuert werden und dann eine Sperrstunde ab 19 Uhr gilt. Es kommt mir so vor, als ob unsere Regierung einfach keinen Lockdown ausspricht, weil sie die Ausfälle dann zahlen müsste. Macht es der Bund, wäscht man seine Hände in Unschuld.»
Enttäuscht von der Regierung
Seit Monaten klingelt das Telefon von Walter Tobler in einer Tour, in sein Mailfach flattern täglich Anfragen von Journalisten und verzweifelten Wirten. Kaum eine Branche wurde so hart getroffen wie jene der Gastronomen. Abstandsregeln, Personenbegrenzungen, Maskenpflicht und Homeoffice drücken den Umsatz in tiefrote Zahlen. Die angedrohte Massnahme des Bundesrats, alle Geschäfte, Cafés und Bars um 19 Uhr zu schliessen, könnte der Todesstoss für viele Wirte nicht nur in der Stadt St.Gallen sein.