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Kanton
03.12.2020
03.12.2020 12:18 Uhr

England startet nächste Woche – was sagen Passanten zum Impfen?

Linth24 befragte Passanten in Rapperswil, ob sie sich gegen Corona impfen lassen würden.
Linth24 befragte Passanten in Rapperswil, ob sie sich gegen Corona impfen lassen würden. Bild: Linth24
England ist das erste Land, das impfbereit ist: Nächste Woche soll es losgehen. Auch Bundesrat Berset macht Druck und will im Januar parat sein. Und was meinen Passanten in Rapperswil: Impfen Ja oder Nein?

Es ist weltweit die erste Zulassung: England will nächste Woche mit Impfen starten. Auch die Schweiz gibt Vollgas: Schon drei Pharmaunternehmen (Pfizer, AstraZeneca und Moderna) haben vermeldet, dass sie ein Zulassungsgesuch für ihren Corona-Impfstoff bei Swissmedic eingereicht haben. Der Start der Impfungen war ursprünglich auf das Frühjahr 2021 geplant. Doch Bundesrat Alain Berset macht Druck: Er vermeldet via Bundeshausmedien, dass die ersten Impfungen schon im Januar beginnen sollen. Zuerst die Risikopatienten, dann das Pflegepersonal. 

Impfzwang ist nicht möglich, nur Impflicht

Hierzulande würde sich nur jeder Zweite freiwillig gegen Corona impfen lassen, wie eine Umfrage vom BAG zeigt. Dieser Anteil sei jedoch zu klein für eine Herdenimmunität, erklären Experten. Eine solche greife nämlich erst, wenn mindestens 60 Prozent der Bevölkerung geimpft ist. Und in der Schweiz darf niemand zum Impfen gezwungen werden, auch wenn gemäss Epidemie-Gesetz des BAG eine begrenzte Impfpflicht möglich ist. So könnte der Bundesrat Impfungen für bestimmte Personengruppen als obligatorisch erklären. Man kann niemanden zum Impfen zwingen, allerdings muss man dann einfach damit rechnen, beispielsweise in Länder mit Impflicht nicht einreisen zu können oder in Firmen mit Impflicht keine Anstellung zu erhalten.

Linth24 hat in Rapperswil bei Passanten nachgefragt, ob sie sich denn impfen lassen würden:

Marco Rima bei Anti-Impfpflichtinitiative

Die mögliche Impfpflicht hat viele Gegner. Letzten Dienstag startete die «Freiheitliche Bewegung Schweiz» eine Initiative, um die Impfpflicht juristisch zu verunmöglichen. Im Komitee befinden sich unter anderem Nationalrätin Yvette Estermann und Komiker Marco Rima. Sie argumentieren, dass diese Zeit gezeigt habe, dass man dem Bundesrat, der Politik und den Experten nicht mehr trauen könne. 

Mit der Initiative will man Artikel 10 der Bundesverfassung «Recht auf Leben und persönliche Freiheit» ergänzen, und zwar um folgendes: «Eingriffe in die körperliche oder geistige Unversehrtheit einer Person bedürfen deren Zustimmung. Die betroffene Person darf aufgrund der Verweigerung der Zustimmung weder bestraft werden, noch dürfen ihr soziale oder berufliche Nachteile erwachsen.»

Linda Barberi, Linth24