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25.08.2025
26.08.2025 13:04 Uhr

«Ohne Veränderung verlieren alle»

Clearway erachtet die aktuellen Vorschläge der GZO-Sachwalter als inakzeptabel. (Symbolbild)
Clearway erachtet die aktuellen Vorschläge der GZO-Sachwalter als inakzeptabel. (Symbolbild) Bild: Deborah Spinelli/GZO Spital Wetzikon
Neben Stimmrechtsvertretung bietet Clearway eine Telefonkonferenz für geprellte Lieferanten und Mitarbeiter des GZO Spital Wetzikon. Zürioberland24 hat bei Clearway nachgefragt.

Clearway Capital will alle Hebel in Bewegung setzen, damit an der GZO-Gläubigerversammlung vom 8. September möglichst viele für ihren Antrag stimmen, die bestehenden Sachwalter abzusetzen und durch einen neuen, von ihnen vorgeschlagenen Sachwalter zu ersetzen (wir berichteten).

Neben einem kostenlosen Stimmrechtsvertretungs-Dienst für alle Gläubiger bietet Clearway nun kurzfristig eine Telefonkonferenz für geprellte Gläubiger wie Lieferanten und Mitarbeiter an.

Dabei gibt Clearway, vertreten durch Investor Gregor Greber und einen Rechtsexperten, Informationen zur Gläubigerversammlung und warum es ihrer Ansicht nach im Interesse der Gläubiger ist, einen neuen Sachwalter zu wählen.

Zürioberland24: Neben der kostenlosen Beratung von Anleihegläubigern bieten Sie jetzt zusätzlich eine Telefonkonferenz an. Was ist der Grund?
Clearway: Wir möchten sicherstellen, dass alle Gläubiger umfassend informiert werden. Viele Mitarbeitende beispielsweise haben noch ausstehende Lohnforderungen.

Aber letztlich geht es um die Zukunft des Spitals. Ohne eine Lösung, die auch die Gläubiger unterstützen können, wird die GZO AG in Konkurs gehen. Wir arbeiten daran, dies zu verhindern und sicherzustellen, dass der Betrieb weitergeführt werden kann.

«Über 250 Mitarbeitende haben ausstehende Forderungen – Löhne, Rentenauszahlungen und weitere Ansprüche.»
Clearway

Bezüglich GZO-Mitarbeiter: Welche Forderungen stehen da denn aus?
Auch Angestellte zählen zu den Gläubigergruppen. Über 250 Mitarbeitende haben ausstehende Forderungen – Löhne, Rentenauszahlungen und weitere Ansprüche. Ihre Interessen verdienen denselben Schutz wie diejenigen von Finanzgläubigern und Lieferanten.

«Die aktuellen Vorschläge zur Restrukturierung sind nicht akzeptabel.»
Clearway

Hand aufs Herz: Geht es Ihnen wirklich um die Unterstützung der Gläubiger oder nicht primär darum, am 8. September möglichst viele für Ihren Antrag zur Wahl eines neuen GZO-Sachwalters zu gewinnen?
Die Zukunft des Spitals hängt von der Zustimmung der Gläubiger ab. Die aktuellen Vorschläge zur Restrukturierung sind nicht akzeptabel – Sie führen zu hohen Verlusten für die Gläubiger, während die Interessen der Aktionäre voll berücksichtigt werden.

Natürlich geht es uns darum, so viele Stimmen wie möglich zu gewinnen. Aber immer mit dem Ziel, dass die Interessen der Gläubiger ebenfalls berücksichtigt werden.

Wir wollen, dass die amtierenden Sachwalter durch eine unabhängige Person ersetzt werden, die einen ausgewogenen Plan vorlegen kann. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch die Gläubiger ihr Geld bekommen und das Spital vor der Insolvenz gerettet wird.

«Es geht nicht darum, die Interessen einer Gruppe gegen die einer anderen Gruppe zu stellen.»
Clearway

Wer ist wichtiger: Aktionäre oder Gläubiger?
Es geht nicht darum, die Interessen einer Gruppe gegen die einer anderen Gruppe zu stellen. Gläubiger, Mitarbeitende, Lieferanten und die Gemeinden haben alle dasselbe Interesse: das Spital zur retten. Der aktuelle Plan der Sachwalter führt in die Insolvenz und zu Verlusten für alle.

Warum ein neuer Sachwalter?
Ein neuer Sachwalter eröffnet die Chance für einen fairen Sanierungsplan, den die Gläubiger genehmigen können, was zu höheren Rückflüssen führt und die Gesundheitsversorgung für die Region erhält. Die Ablösung der Sachwalter verursacht weder zusätzlichen Zeit- noch Kostenaufwand. Ohne Veränderung verlieren alle – mit Veränderung gewinnen alle.

Barbara Tudor, Zürioberland24 / Linth24