Ende Juli 2025 hat Clearway Capital bekanntgegeben, dass sie an der Gläubigerversammlung vom 8. September 2025 den Antrag stellen, die heutigen GZO-Sachwalter abzusetzen. Die GZO AG hat das Traktandum vergangene Woche bestätigt (wir berichteten). Zürioberland24 hat sich bei Clearway Capital nach den Gründen erkundigt, warum sie eine Neubesetzung fordern.
Zürioberland24: Clearway Capital wirft den Sachwaltern Umbach-Spahn und Kesselbach vor, die Interessen vieler Gläubiger nicht ausreichend zu vertreten und im Gegenzug jene der Aktionäre zu stark in den Vordergrund zu stellen. Welche Interessen genau werden nach Ansicht von Clearway nach nicht ausreichend vertreten?
Clearway Capital: Die amtierenden Sachwalter unterstützen einen Restrukturierungsplan, der den Gläubigern Verluste in Höhe von 65 bis 70 Prozent aufbürden würde, während die Aktionärs-Gemeinden 100 Prozent ihrer Anteile an einem profitablen, schuldenfreien Betrieb behalten würden. Die Sachwalter haben keinerlei substanziellen Vorschläge zugunsten der Gläubiger vorgelegt, sie haben sich auch nicht konstruktiv mit den Ideen der Gläubigerseite auseinandergesetzt. Ein Sachwalter, der einen Kurs gutheisst, bei dem den Gläubigern keinerlei Wertanteil an der GZO zusteht, handelt unserer Ansicht nach in keiner Weise im Interesse der Gläubiger.
In Ihrer Medienmitteilung von Ende Juli schreiben Sie, dass «viele Gläubiger» nicht erkennen würden, dass ihre Interessen vertreten würden. Von wie vielen Gläubigern ist die Rede?
Der Vertreter der Anleihegläubiger, Gregor Greber, steht mit über 80 Prozent aller Gläubiger in Kontakt, von denen viele schriftlich bestätigt haben, dass sie ihre berechtigten Interessen nicht berücksichtigt sehen. Bei der Anleihegläubigerversammlung 2024 fanden unsere Vorschläge klare Zustimmung von mehr als zwei Dritteln der Anleihegläubiger. Wir erwarten für die kommende Abstimmung ein ähnliches Ergebnis.