Die polnische Zeitung TVN24 berichtet, die polnische Staatsanwaltschaft sei um den Kauf des Hotels Schwanen in Rapperswil aktiv geworden. Sie prüfe «mögliche Misswirtschaft» als der Hotelkauf im Jahr 2022 für 25 Millionen Franken über die Bühne ging. Untersucht würden «insbesondere die sehr teuren juristischen Dienstleistungen», die angefallen seien.
Zukunft ungewiss
2024 habe die neue Regierung die Pläne aufgegeben, im Schwanen ein polnisches Museum einzurichten. Jetzt gebe es im ganzen Haus nur noch ein «mediterranes Restaurant».
Die Zukunft dieser staatlichen Investition aus der PiS-Ära (der vormaligen polnischen Regierung) sei «ungewiss, heisst es im Bericht weiter. Und es bleibe unklar, ob die Regierung das Hotel Schwanen «weiter unterstütze oder wieder verkaufe».
Strafbar mit bis 10 Jahren Haft
Die Untersuchung wurde am 28. Juli 2025 eingeleitet. Sie betrifft die Pilecki-Institut (Schweiz) GmbH. Es sei 2017 als «bescheidene Einrichtung» gedacht gewesen, sei aber im Verlauf der Jahre auf «chaotische Weise» gewachsen. Die Institutsleitung, welche das Hotel Schwanen in Rapperswil gekauft habe, habe dem Staat «geschadet». Die Vergehen seien strafbar mit 1 bis 10 Jahren Haft.
Unregelmässigkeiten
Es gehe vor allem um «Unregelmässigkeiten bei Verträgen für Rechtsdienstleistungen». Die zwei Schweizer Anwaltskanzleien Bratschi, Zürich, und LEXcellence, Baar, hätten den Polen für den Schwanen-Kauf rund 330'000 Franken verrechnet. Die damaligen Vertreter des Staates Polen argumentieren im Bericht von TVN24 allerdings, sie hätten sich in der Schweiz in «unbekanntem rechtlichem Terrain» bewegt und deshalb Spitzenanwälte engagiert.
20'000 Franken Miete
Der Bericht lüftet auch das Geheimnis, wie viel Miete der heutige Gastronom Philipp Schmid für seine Restaurants «Tia Rita» und «Cou Cou» bezahlen muss: 20'000 Franken pro Monat. Hinzu komme noch die Miete für den Saal und für Parkplätze. Das ist eine beträchtliche Miete, für die Polen umgekehrt nicht viel Geld. Sie haben gemäss TVN24 bisher in den Unterhalt des Hauses 530'000 Franken investiert. Wobei damit noch kein Zins für die 25 Millionen bezahlt ist und das Hotel immer noch leer und in immer erbärmlicherem Zustand dasteht.