Bruno Hug, am 21. Juni 1981 brachten Sie die ersten «Obersee Nachrichten» heraus. Heute erscheint die letzte Ausgabe. Sind Sie traurig?
Ja und nein. Nein, weil Veränderung zum Leben gehört. Traurig, weil mit den ON eine Institution eingeht, die zumindest in meiner Zeit unsere Region bewegt hat. Und traurig auch, weil eine weitere Medienstimme verstummt. Der Niedergang der ON verdeutlicht, wie drastisch die Medienwelt im Niedergang begriffen ist.
Weshalb?
Das Internet führte in ein neues Medienzeitalter. Mir war früh klar, es wird die traditionellen Medien in den Abgrund reissen. Allein Google und Co entziehen dem Schweizer Zeitungsmarkt jährlich rund 2 Milliarden Franken. Dazu kommt der Online-Handel, der nur noch im Internet stattfindet.
Deshalb verkauften Sie 1999 die ON?
Ja, auch deshalb. Aber es gab auch andere Gründe. Die «Glarner Nachrichten» wurden an die «Südostschweiz» nach Chur verkauft, also an die heutige Somedia. Da wusste ich: Jetzt nehmen mich die «Südostschweiz» und die «Zürichsee Zeitung» in die Zange.