- Ein Gastkommentar von Barbara Tudor, Zürioberland24
Die zwölf GZO-Aktionärsgemeinden haben für Abklärungen im Zusammenhang mit der GZO-Krise verschiedene Fachexperten hinzugezogen. Dafür haben sie für 2024 einen Kredit von 200'000 Franken bewilligt. Aufgrund der «sehr komplexen Sachlage» werden es bis Ende 2024 aber 530'000 Franken sein. Für 2025 sind noch einmal 300'000 Franken vorgesehen. Insgesamt werden sich die Kosten also auf 830'000 Franken belaufen – wenn das denn reicht (wir berichteten).
Diese hohen Beraterkosten sind das eine. Ein Satz im Protokollauszug einer Aktionärsgemeinde, der Zürioberland24 vorliegt, macht aber stutzig. Darin steht: «Die Fachbegleitung arbeitet seit der Einsetzung sehr eng mit der Führungsebene der GZO AG Wetzikon zusammen». Und weiter: «Die Vorschläge der Fachexperten werden sehr geschätzt und wo auch immer möglich umgesetzt».
Für wen arbeiten die Fachberater nun genau?
Die GZO AG bzw. ihre Führung hat das Spital in den Ruin getrieben und auch das Spital selbst wird, wie vom GZO selbst angekündigt, Ende Jahr in eine Überschuldung rasseln. Da kann man noch lange von einem positiven EBITDA sprechen und die Situation schönreden, wie es der Spitalchef Hansjörg Herren auf seinem LinkedIn-Profil tat.
Nun prüfen also die Aktionärsgemeinden seit Monaten für viel Geld die Faktenlage des Spitals. Dafür wurde u.a. eine Sorgfaltsprüfung, eine sog. «Due Diligence», durchgeführt – eine detaillierte Prüfung der Situation des GZO.
Wie passt es da zusammen, dass die Fachexperten, welche die Interessen der Aktionärsgemeinden vertreten müssen und sollen, «eng mit der Führungsebene der GZO AG zusammenarbeiten»? Wäre da nicht vielmehr eine klare und gesunde Distanz angebracht?