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05.08.2024
07.08.2024 06:18 Uhr

PR-Maschinerie am GZO?

Angeblich sollen neu am GZO eingestellte Marketing- und PR-Fachleute für eine gute Publicity sorgen. (Archivbild)
Angeblich sollen neu am GZO eingestellte Marketing- und PR-Fachleute für eine gute Publicity sorgen. (Archivbild) Bild: GZO Spital Wetzikon
Die GZO Spital AG scheint an der Image-Schraube drehen zu wollen. Im Mai 2024 sollen zwei PR-Fachleute eingestellt worden sein. Die neuen Mitarbeitenden sind aber nirgends gelistet.

Die Meldungen rund um das Spital Wetzikon sind seit Monaten alles andere als positiv. Offenbar will die GZO AG mit PR-Fachleuten Gegensteuer geben. Gemäss anonymer Quelle aus dem Umfeld des GZO wurden per 1. Mai 2024 eine «Senior PR- und Kommunikations-Managerin» sowie eine «PR- und Marketing-Managerin» eingestellt. Die Namen der beiden Mitarbeitenden sind Zürioberland24 bekannt. Auf der Website des GZO tauchen diese aber nirgends auf – weder im Mitarbeiterverzeichnis, noch im Bereich Medien/Presse. Da wird lediglich Janine Wächter als Leiterin Marketing und Kommunikation aufgeführt.

Fragen bislang unbeantwortet

Zürioberland24 hat der Kommunikationsabteilung dazu am 12. Juli 2024 folgende Fragen gestellt:

  • Ist es richtig, dass das GZO per 1. Mai 2024 zwei neue Mitarbeitende in der Funktion PR und Marketing angestellt hat?
  • Wenn ja: Handelt es sich hierbei um einen Ersatz/eine Nachfolge oder wurden die Stellen neu/zusätzlich geschaffen?
  • Wenn ja: Handelt es sich um Festangestellte (unbefristet) oder um befristete Mandate?

Trotz Nachfrage blieb eine Antwort bislang aus.

Gemäss GZO-Website besteht das Marketing- und Kommunikationsteam lediglich aus einer Person. Bild: Screenshot Website GZO Spital Wetzikon, 5.8.24

«Alles wird nach aussen schöngeredet»

Ein GZO-Mitarbeiter, der anonym bleiben will, hat seine Meinung dazu: «Alles wird nach aussen schöngeredet und die Medien werden mit neu angestellten (teuren) PR-Profis bombardiert. Im Februar noch wurde langjährigen Mitarbeitenden aus Spargründen gekündigt, nun stellt das GZO neue Marketing-Mitarbeitende an.»

Auf der Arbeitgeber-Bewertungsplattform "kununu" schreibt eine ehemalige GZO-Mitarbeiterin im April 2024: «An den offiziellen Mitarbeiterinformationen wird viel schöngeredet. Der Auftritt in den sozialen Medien entspricht oft nicht den gelebten Werten und Normen der Geschäftsleitung.» Eine weitere Beurteilung vom April 2024 von einer ehemaligen Führungskraft gibt nicht eben bessere Noten: «Gerade noch den Absprung geschafft vom sinkenden Schiff...». Die Geschäftsleitung sitze im «goldenen Käfig» und nehme sich viele Extras raus. «Wasser predigen und Wein trinken ist das Motto.» Zur Arbeit der Kommunikationsabteilung schreibt die Person: «Interne Kommunikation schwach. Kommunikationsabteilung ist hoffnungslos überfordert. Ständige Personalwechsel.»

Gestellte Szenen in Rundschau-Beitrag?

Der Beitrag in der Rundschau von Anfang Juni 2024 soll gestellt gewesen sein. «Wenn man diesen Beitrag aus medizinischer Sicht betrachtet, fällt einem auf, dass die Patientin im Bett noch die Schuhe anhatte und die Hygienestandards vom Personal nicht eingehalten wurden», so die anonyme Quelle.

Zum PR-Orchester soll auch die im Mai 2024 lancierte Online-Petition gehören. Ebenso die GZO-Vereinsgründung betrachtet der GZO-Mitarbeiter kritisch: «Neuerdings gibt auch Rolf Knie sein Gesicht für das GZO her. Für eine gute PR lässt das GZO offensichtlich nichts aus.» Auch hier werde indirekt gesteuert. Der Gedanke scheint nicht abwägig zu sein, zumal die Vize-Präsidentin des neu gegründeten Vereins gleichzeitig Mitglied der GZO-Geschäftsleitung ist (Zürioberland24 berichtete).

Der Künstler und Clown Rolf Knie will sich im Verein für den Erhalt des GZO einsetzen. Im Interview mit Linth24 sagte er neulich: «Es darf nicht sein, dass Patienten und Personal für die Fehler des Verwaltungsrats bezahlen».

Barbara Tudor, Zürioberland24/Linth24