Regisseur, Initiator, Pianist und Klassenlehrer der 6. Klasse Schule Walde, Roger Giger: «Ich habe immer wieder mit meinen Klassen Theaterstücke einstudiert. Aber es muss passen, die Kinder brauchen einen guten Zusammenhalt, jeder hat seine Aufgabe. Ich versuche immer, so weit wie möglich an die Kinder zu delegieren.»
Wichtig für ihn ist, die Kinder in die Verantwortung zu nehmen, hat gar die Regieassistenz abgegeben: «Ich bin nur der Notnagel wenn's mal hapert.»
Im Wilden Westen
Überraschend ist das Thema «Wilder Westen». Was bringt das den Kindern? «Sie haben das Thema selber ausgewählt. Klar, es ist aussergewöhnlich, meistens sind es Märchengeschichten. Mir hat die Auswahl natürlich gefallen, eine Parodie. Ich habe das vor 20 Jahren schon mal gespielt mit einer Klasse. Habe es jetzt aber relativ stark umgeschrieben. Natürlich möchte ich die Zuschauer schon auch berühren.»
Bernerdialekt ins Hochdeutsche übersetzt
Das Stück ist ursprünglich im Bernerdialekt geschrieben worden. Im Zusammenhang mit dem Deutsch-Unterricht hat er das Ganze ins Hochdeutsche übersetzt und Teile eingefügt: Zum Beispiel geht die alkoholkranke Tochter am Schluss nicht unter, sondern wird die erste amerikanische Präsidentin. Es geht ja um Berner, die in ein kleines Nest in den USA auswandern – somit eine Parodie auf New Bern. Der korrupte, nur deutsch sprechende Sheriff verbietet allen, in «seinem» Dorf englisch zu sprechen.
Genügend Konfliktpotenzial – bis der frisch eingewanderte Schweizer Johnny kommt, der alles auf den Kopf stellt, und für Harmonie im Dorf sorgt.