Die von Raiffeisen durchgeführte repräsentative Umfrage «Pensionierung: Wunsch und Wirklichkeit klaffen auseinander» zeigt: Nur jede fünfte nicht-pensionierte über 60-jährige Person ist gut auf den Ruhestand vorbereitet. Das hat Konsequenzen: Die grossen Träume wie beispielsweise eine Frühpensionierung lassen sich ohne rechtzeitige Planung und dem Ergreifen entsprechender Massnahmen nur selten realisieren. Wunsch und Wirklichkeit klaffen dadurch oft auseinander.
Die Umfrage zeigt auch: 56 Prozent der nicht-pensionierten Personen wünschen sich, vor dem Referenzalter in Pension zu gehen. Allerdings schmieden nur 18 Prozent entsprechende Pläne. Wie also gelingt es, Träume Realität werden zu lassen? Die Weichenstellung für die wunschgemässe Pensionierung erfolgt idealerweise ab 45 Jahren und kann in drei Schritte unterteilt werden:
1. Schritt: 45 bis 49 Jahre
Träume und Visionen stehen im Zentrum. Es geht darum, sich erste Gedanken zu machen, wie man sich die Pensionierung vorstellt. Zudem sollte man finanzielle Wünsche für die Zeit im dritten Lebensabschnitt definieren – und diese mit den finanziellen Möglichkeiten abgleichen. Folgende Fragestellungen unterstützen im ersten Schritt:
- Habe ich genug Geld, um meinen Lebensstandard im Alter zu halten?
- Kann ich mir eine Frühpensionierung leisten?
- Habe ich meine 3a-Gelder auf verschiedenen Konten verteilt?
2. Schritt: 50 bis 59 Jahre
Die Pensionsplanung wird konkreter. Jetzt sollte man bestimmen, ob man zu einem spezifischen Zeitpunkt in die Pension gehen möchte oder ob man sich schrittweise aus dem Erwerbsleben zurückzieht. Ein wichtiger Punkt, der oftmals vergessen geht, ist die Wohnsituation. Es gilt zu überlegen, ob die aktuelle Wohnform auch im Alter noch den Bedürfnissen entspricht oder ob hier eine Veränderung notwendig ist. Folgende Fragestellungen unterstützen im zweiten Schritt:
- Wie und wann möchte ich in die Pension gehen?
- Lohnen sich Pensionskasseneinkäufe für mich?
- Wie und wo möchte ich später wohnen?
3. Schritt: 60 bis 65 Jahre
Nun geht es darum, Nägel mit Köpfen zu machen. Bei der 2. Säule wird entschieden: Rente, Kapitalbezug oder Mischform. Sämtliche Auszahlungen der Vorsorgegelder aus der 2. und 3. Säule sollten bestmöglich aufeinander abgestimmt sein. Durch die Staffelung können die Steuern optimiert werden. Darüber hinaus sollte man sich auch konkret überlegen, wie man die neu gewonnene Freizeit verbringen möchte. Hobbys, Reisen, Projekte und Freiwilligenarbeit verhindern, nach dem Berufsleben in ein Loch zu fallen. Folgende Fragestellungen unterstützen im dritten Schritt:
- Soll ich mein Pensionskassenguthaben als Rente, Kapital oder Mischform beziehen?
- Wann soll ich meine Vorsorgegelder (3a, Freizügigkeit und Pensionskasse) beziehen?
- Was mache ich nach der Pensionierung?
Die drei Schritte zeigen: Die Pensionsplanung ist kein einfaches Unterfangen. Je früher man sich allerdings mit den Wünschen für den dritten Lebensabschnitt auseinandersetzt, desto vielfältiger sind die Handlungsmöglichkeiten.