In den kommenden Nächten, insbesondere in den Nächten von Sonntag auf Montag und von Montag auf Dienstag kann es in der polaren Luftmasse bei Aufklaren zu Frost kommen.
Bodenfrost & Hüttenfrost
Die Meteorologen unterschneiden den so genannten «Bodenfrost», das sind Temperaturen von 0 Grad oder weniger auf einer Höhe von 5 cm. Dieser betrifft am Boden wachsende Pflanzen (z.B. Gewürze oder Erdbeeren).
Der von den Wetterprofis bezeichnete «Hüttenfrost» bezeichnet eine negative Temperatur, auf 2 Metern Höhe gemessen. Der Hüttenfrost ist vor allem für Sträucher und Bäume – insbesondere Obstbäume während der Blust gefährlich.
Fragen an den Fachmann
Züriunterland24 hat mit dem Gesamtleiter des Gartencenters der Gärtnerei Hauenstein, Andreas Geissmann, in Rafz gesprochen:
Wie schätzen Sie die aktuelle Wetterlage in Bezug auf die Vegetation ein?
Ein Kälteeinbruch im April ist grundsätzlich nichts aussergewöhnliches. Die Natur kann damit in der Regel auch umgehen und Pflanzen haben entsprechende Resistenz gegen späte Kälteeinbrüche, um sich zu schützen.
Was ist in diesem Jahr so besonders gefährlich für die Pflanzen, wenn es Frost gibt?
Durch die vorhergehenden hohen Temperaturen sind Triebe und Blüte schon weiter als in anderen Jahre. Dies kann zu Schäden an diesen jungen Austrieben der Pflanzen führen.
Solche Schäden an Austrieben können die Entwicklung/Vegetation der Pflanzen ausbremsen. In der Regel findet ein Nachtrieb statt und die Pflanzen wachsen, etwas verzögert, weiter.
Welche Pflanzen sind aktuell bei Bodenfrost am meisten gefährdet?
Aufgrund der warmen Temperaturen sind Sommerflor und Gemüse/Kräuter schon früh im Handel. Diese sind sehr empfindlich auf Kälte und müssen vor Frost geschützt werden, z.B. mit Flies abdecken oder rein nehmen.
Ist die Blust der Obstbäume und Reben durch die negativen Temperaturen tangiert?
Blüten von Obst (Kirsche, Apfel, Birne) sind aufgrund der warmen Temperaturen grösstenteils schon vorbei. Der Kälteeinbruch kann Schäden an den noch sehr jungen Früchten verursachen. Dies kann dazu führen, dass es weniger Ertrag gibt.
Wie schütz man die bodennahen Pflanzen am besten vor Frost?
Spezifisches Flies (Abdeckflies aus dem Gartencenter) welches genutzt wird, um empfindliche Pflänzchen vor Kälteeinbrüchen zu schützen.
Mit Kokosmatten abdecken (kennt man vom Überwintern von Kübelpflanzen). In naturnahen Gärten können die Pflanzen mit Laub oder Schnittgut vom letzten Jahr abgedeckt werden.
Wie kann man als Hobbygärtner einen Apfelbaum vor eisigen Temperaturen schützen?
Bei einem Niederstamm oder einer Zwergform kann man durch Einpacken mit Flies die kleinen Früchte schützen. Pflanzen in Töpfen etwas näher an eine Hauswand oder an einen geschützten Standort verschieben.