Die Musikgesellschaft St. Gallenkappel spielte noch im «alten» Jahr in der voll besetzten Turnhalle zum Jahreskonzert auf. So bunt gemischt wie die Gäste, war auch das unter der Leitung von Mathias Brandenberger präsentierte Repertoire. Von zünftigem Marsch bis zur Filmmusik war für jeden Geschmack gesorgt. Präsidentin Silvia Kaufmann freute sich, den angesehenen Ortsverein dem im vollen Saal zahlreich erschienenen Publikum präsentieren zu dürfen. Die rund 50 Aktiven waren gefordert, denn die Direktion bereitete ein musikalisches, vielfältiges, facettenreiches, umfassendes Programm vor, welches den Gästen bestens gefiel. Auch zeitgemässe Blasmusikliteratur fehlte am Konzertabend nicht.
Blasmusik der Spitzenklasse
Mehr Frauen als Männer im Corps
Der Bogen spannte sich von Tradition bis Highlights, von Filmmusik bis Popklassiker. Das anspruchsvolle Programm stellte höchste Anforderungen an die Akteure und verlangte Konzentration bis zum letzten Ton. Besondere Freude bereitete die Gewissheit, dass eine grosse Zahl junge Bläserinnen und Bläser das Corps aufstockte. Wie Roman Lämmler feststellte, sind es 30 Frauen gegenüber der grossen Lücke von (nur) 17 Männern. Der Vortrag «Fusion» in drei Abschnitten war sehr ausdruckstark. Bekannter war der Abschnitt «Moment for Morricone» mit einigen Filmmelodien wie «Ritt durch die Wüste» oder «Spiel mir das Lied vom Tod». Das Stück «Beim lustigen Wirth» führte die Gäste auf einen Abstecher mit einer Mischung aus Polka und Walzer. Als Anerkennung für die herausragende Leistung, forderten die Konzertbesucher nach den zehn Vorträgen mehrere Zugaben.
Nach der Pause eröffneten die Drummer den zweiten Teil mit einem Arrangement von Manfred Hüppi. Was das «Geberit-Röhrenwerk» von sich gab, war bewundernd. Roman Lämmler führte voller Humor und mit einigen «Seitenhieben» durch den Konzertabend. Das Konzertstück «Tribute to Roxette» schloss den beeindruckenden Musikabend ab.
Nichts als die Warheit
Ein Bühnentheater fehlt beim «Musikchränzli» nie. Eingeübt wurde die Komödie «Nüüt als d’Wohrheit».
Rorbach verliert unerwartet seinen Job in der Spielzeugfabrik. Seine Tochter steht kurz vor der Hochzeit, die extrem teuer wird. Er bringt es aber nicht übers Herz der Familie die Kündigung mitzuteilen. Um die Hochzeitskosten möglichst klein zu halten sabotiert er die Vorbereitungen der Hochzeitsplanerin. Dann erschien auch noch die mysteriöse Dame aus Indien. Sie brachte einen Schnaps aus ihrer Heimat mit von dem der Brautvater degustierte. Schon überschlugen sich die Ereignisse. So erzählte er benommen oder fremdgesteuert die Wahrheit – nichts als die Wahrheit. Die Hochzeit wurde «vertagt».