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Kanton
20.09.2023
20.09.2023 12:26 Uhr

Thursanierung: «Zurück an Start»

Die IG Vernünftiger Hochwasserschutz an der Thur fordert die Neuplanung einer «Thursanierung light» in Wattwil.
Die IG Vernünftiger Hochwasserschutz an der Thur fordert die Neuplanung einer «Thursanierung light» in Wattwil. Bild: IG Thursanierung
Die IG «Vernünftiger Hochwasserschutz an der Thur» verlangt den Abbruch der jetzigen Planung und fordert eine anschliessende Neuplanung einer «Thursanierung light» ohne Kahlschlag.
Nach Überzeugung der IG bieten das kantonale Wasserbaugesetz und das übergeordnete Bundesrecht genügend Spielraum, um in diesem Projekt eine der schönsten Alleen der Schweiz sowie das angrenzende Privat- und Kulturland zu erhalten. Bild: IG Thursanierung

Gemäss einem kürzlichen Pressebericht erfolgten beim Gesamtprojekt «Thursanierung Wattwil» rund 200 Mitwirkungseingaben mit überwiegender Kritik an den Kosten, am Land­verschleiss und am Abholzen der Alleebäume. Die IG «Vernünftiger Hochwasserschutz an der Thur» erwartet, dass der Kanton wie schon bei der 1. Etappe der Thursanierung zeitnah und detailliert über die Mitwirkungsergebnisse informieren wird.

Das aktuelle Projekt fördert die Klimaerwärmung

Die nun angekündigte erneute Überarbeitung der Pläne würde das Projekt um ein weiteres Jahr in die Länge ziehen. Zudem lassen Aussagen des Projektleiters darauf schliessen, dass es trotz des klaren Mitwirkungsvotums auch danach beim geplanten klimaschädlichen Kahlschlag der Thurallee bliebe.

Dies ist der IG ebenso unverständlich wie die Tatsache, dass Umweltverbände und links-grüne Kreise beinahe dogmatisch eine markante Verbreiterung des Flussbetts fordern, gleichzeitig aber die damit verbundene Konsequenz (nämlich den Kahlschlag der einzigartigen Thurallee) ignorieren oder zumindest bagatellisieren.

Offenbar lässt man völlig ausser Acht, dass nach Abschluss der geplanten Bauarbeiten das zu einer Steinwüste verbreiterte Flussbett und der infolge der abgeholzten Alleebäume fehlende Schatten während vielen Jahrzehnten das Wasser und die Luft erwärmen würden. Wahrer Klimaschutz bedeutet aber, die Klimaerwärmung zu reduzieren und nicht, sie noch zu fördern.

Projektabbruch und Planung einer «Thursanierung light»

Der IG fehlt der Glaube, dass sich mit einer erneuten Überarbeitung das Bauvorhaben bezüg­lich Umfang und Kosten in eine mehrheitstaugliche Version verbiegen lässt (auch weil bei den Verantwortlichen kein Wille erkennbar ist, das Projekt endlich auf den eigentlichen Hochwasserschutz zu reduzieren). Die IG fordert deshalb Kanton und Gemeinde auf, das aktuelle Projekt zu schubladisieren und für diese Fehlplanung nicht noch mehr Steuergelder zu vernichten.

Stattdessen soll eine «Thursanierung light» ins Auge gefasst werden, welche sich nicht zuletzt aufgrund des langjährigen, breiten und klaren Widerstands aus der Bevölkerung
an folgende Vorgaben halten muss:

  • Beschränkung auf den Hochwasserschutz (insbesondere mit einer deutlich steileren Ufer­böschung zwischen den Alleebäumen);
  • räumliche Begrenzung einerseits zwischen Waisenhausstrasse und Einmündung Berglistrasse und andererseits innerhalb der bestehenden Baumallee (d. h. die Alleebäume müssen stehenbleiben und es darf weder Privat- noch Kulturland verbraucht werden),
  • klar limitiertes Kostendach für Kanton und Gemeinde.

Nach Überzeugung der IG bieten das kantonale Wasserbaugesetz und das übergeordnete Bundesrecht genügend Spielraum, um in diesem Projekt eine der schönsten Alleen der Schweiz sowie das angrenzende Privat- und Kulturland zu erhalten.

Die Kernanliegen der IG VH Thur 

Die Interessengemeinschaft «Vernünftiger Hochwasserschutz an der Thur» (IG VH Thur) setzt sich zusammen aus privaten Thur-Anstössern sowie Unterzeichnenden der Thur­sanierungs-Petition aus dem Jahr 2017 und Vertretern der Landwirtschaft. Die Kernanliegen der IG sind:

  • ein wirksamer und nachhaltiger Hochwasserschutz im Gebiet von Ulisbach bis Schomatten (bzw. bis zur Einmündung Berglistrasse),·
  • der Erhalt des besten Kulturlandes und der vielen prächtigen Alleebäume entlang der Thur,·
  • die Bekämpfung des immensen Landverbrauchs entlang der Thur,
  • der Schutz des Privateigentums der betroffenen Thur-Anstösser,·
  • keine dauerhafte Verbreiterung der Thurwege von Ulisbach bis Schomatten, sowie
  • Bau- und Folgekosten möglichst tief halten.
IG Vernünftiger Hochwasserschutz an der Thur