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Gesundheit
06.03.2023

6 Tipps fürs Schwimmen im Winter

Bild: zvg/Adobe Stock
Winterbaden ist gesund – aber auch nicht ganz ungefährlich. Tuggnerin Stefanie Gmür gönnt sich das ganze Jahr über ein Bad im kalten Zürichsee. Sie gibt Tipps für den sicheren Gang ins eisige Nass – unter anderem sollte man dies nie alleine ausüben.

Stefanie Gmür, die in Tuggen aufgewachsen ist und heute in Schänis wohnt, ist eine dieser «Winterharten» und bezeichnet sich selber als «absolute Wasserratte». Wann immer sich Gelegenheit bietet, zieht es sie ins kühle Nass – oder eben ins eisige. 

Stärkung des Immunsystems

«Ich fühle mich jeweils danach, als könnte ich nach Zürich sprinten», sagt sie mit einem Lachen. Die Gedanken werden ruhig –  ideal, um vom Alltag abzuschalten. Eine gesundheitsfördernde Wirkung wird auf die Psyche, das Immunsystem und das Herz-Kreislauf-System beschrieben.

Sieben Unerschrockene wagen sich regelmässig in den eisigen Zürichsee. Bild: zvg/Adobe Stock

Durch den Wechsel von Wärme und Kälte wird das Immunsystem stimuliert – wie Imke Poepping, leitende Ärztin Kardiologie am Spital Lachen bestätigt. Blutuntersuchungen nach 150 Metern Winterschwimmen bei einer Wassertemperatur von sechs Grad hätten gezeigt, dass die Zahl der weissen Blutkörperchen im Blut bei Kälte zunimmt – dies bedeutet einen besseren Schutz vor Entzündungen. Zudem werden beim Eintauchen ins kalte Wasser Endorphine und Adrenalin freigesetzt. 

1. Nie alleine Winterbaden

Allerdings bedeutet der Kälteschock auch eine Belastung für den Körper. Winterbaden sollte man deshalb auf keinen Fall alleine. Auch sollten Winterschwimmerinnen und -schwimmer immer in Ufernähe bleiben, wo sie im Notfall stehen können. Denn die Kälte bewirkt, dass sich der Puls verlangsamt, die Motorik ist eingeschränkt.

2. Nie zu lange schwimmen

Als Faustregel für Neulinge gilt: Die Wassertemperatur plus eins ergibt die maximale Verweildauer im eisigem Wasser. Bei sechs Grad wären dies sieben Minuten. Auf keinen Fall sollte man mit dem Kopf untertauchen. Am besten zieht man zudem eine warme Mütze an.

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3. Nur gesund ins kalte Wasser

Winterbaden ist nicht ganz ungefährlich. Nur wer gesund ist und sich wohlfühlt, gehört ins eisige Wasser. Gerade Personen mit Vorerkrankungen müssen vorsichtig sein. Wer unter Herz- oder Gefässproblemen leidet, sollte unbedingt davon absehen. Die Kälte könne beispielsweise bei Durchblutungsstörungen am Herzen eine lebensgefährliche Verengung der Herzkranzgefässe auslösen.

4. Es langsam angehen lassen

Die Lachner Winterbade-Gruppe geht es jeweils langsam an. Die Teilnehmenden ziehen sich nicht vor Ort vollständig um, sondern tragen die Bade-Sachen bereits unter der Kleidung. «Es gibt auch solche, die vorher meditieren», erzählt Gmür. «Andere lenken sich beim Reingehen ab, indem sie die Landschaft bewundern oder sich mit jemandem unterhalten».

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5. Körper an Kälteschock gewöhnen

Ganz unvorbereitet sollte man nicht in die Winterbade-Saison starten. Stefanie Gmür empfiehlt, im Herbst weiter im See zu schwimmen. So könne sich der Körper langsam mit dem Wandel der Jahreszeit daran gewöhnen. Als Vorbereitung hilft beispielsweise, öfter kalt zu duschen.

6. Nach dem Schwimmen: Wärmen

Nach dem Bad gilt es, sich rasch abzutrocknen und etwas Warmes anzuziehen. «Einige haben auch heissen Tee dabei», berichtet Gmür. Sie selbst führt immer eine Thermosflasche mit warmem Wasser mit – «das schütte ich mir über die Füsse». Zu rasch sollte man sich allerdings nicht aufwärmen, sonst macht allenfalls der Kreislauf schlapp.

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Franziska Kohler, Höfe24 & March24