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Gommiswald
22.12.2022

Backen mit Ukrainerinnen

Bild: Bettina Flick
In Uznach und Gommiswald trafen sich Einheimische und Flüchtlinge zum gemeinsamen Backen von Weihnachtsguetzli.

Seit März schon leben Ukrainerinnen, die mit ihren Kindern und Grosskindern vor dem Krieg geflohen sind, in Uznach. Auch in der politischen Gemeinde Gommiswald sind etliche Einzelpersonen und Familien aus der Ukraine untergekommen.

Mit Händen und Handy unterhalten

Seit die ersten Flüchtlinge nach Uznach kamen, unternehmen Freiwillige aus den beiden Landeskirchen so einiges für und mit diesen Menschen. Während am Anfang vor allem Informationen über die Schweiz und das konkrete Leben hier vor Ort im Mittelpunkt standen, haben sich die Ukraine-Treffs inzwischen fast schon zu Familientreffen entwickelt. Mit Händen und Handys und immer besser auf Deutsch unterhält man sich, nimmt teil am Leben des anderen, lacht miteinander und manchmal ist man auch einfach still miteinander, wenn die ukrainischen Frauen vom Krieg erzählen, von der Angst um ihre Liebsten, davon, dass ihre Heimat gerade bombardiert wird.

Ausstechformen mit Symbolgehalt

Vor Weihnachten trafen sich nun ukrainische Familien mit Schweizerinnen und Schweizern zum gemeinsamen Weihnachtsguetzli-Backen in Gommiswald und Uznach. Einige Ukrainerinnen kamen mit eigenem Teig – aber niemand mit Ausstecherle – bei einer Flucht ist es natürlich nicht wichtig, Förmchen einzupacken, aber hier vor Ort hat dann doch ein Kind ganz traurig nach einer «Haus»-Form gesucht, weil die Grossmutter eine daheim hatte – daheim, wo kein zuhause mehr ist. Die Kinder und Erwachsene waren voll Eifer dabei.

Ganz verschiedene Guetzli-Sorten von Brunsli über Chräbeli und Mailänderli bis zu Zimtsternen wurden am Schluss unter allen geschwisterlich geteilt.

Und inzwischen hat auch das traurige Kind ein neues Haus-Förmchen geschenkt bekommen – ein Symbol dafür, dass diese Menschen hier in der Schweiz auch ein wenig zuhause sein dürfen.

Bettina Flick, Uznach