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Eschenbach
14.06.2020
14.06.2020 11:01 Uhr

50 Jahre Hundeclub Eschenbach

Abrufen mit Ablenkung: ohne Umweg im Eiltempo zum Hundeführer zurück.
Abrufen mit Ablenkung: ohne Umweg im Eiltempo zum Hundeführer zurück. Bild: ZVG
Gefeiert wird erst später, doch Präsident Thomas Aebi und Aktivmitglied Amanda Wettstein nennen die Gründe, weshalb der Verein bis heute überlebt hat und sehr beliebt ist.

«Endlich dürfen wir wieder mit unseren Hunden aktiv sein», eine Bemerkung, die an diesem Freitagabend aus so manchem Mund eines Hündelers zu hören ist. Nach der mehrwöchigen, coronabedingten Zwangspause trifft sich die Agility-Gruppe beim Clubhaus in Eschenbach und die Begleithunde- und Sport-Arbeitsgruppe auf Neuhauser Gebiet. Die Stimmung auf den beiden Übungsplätzen ist absolut gelöst und der Ton, mit denen die Hunde zu bestimmten Aufgaben aufgefordert werden, motivierend und gewaltfrei. «Strenge Befehle, mit denen der Hund unterdrückt wird, gehören der Vergangenheit an», äussert sich der frisch gewählte Präsident Thomas Aebi zur Frage, was sich in den letzten 50 Jahren im Hundeclub verändert hat. Diesbezüglich müsse er das Zeitfenster ein bisschen enger fassen. Er sei zwar 25 Jahre im Hundesport aktiv, davon aber erst die letzten elf Jahre mit seinem inzwischen pensionierten Labrador im Hundeclub Eschenbach. «Dank dem grossen Engagement der Mitglieder entwickelt sich der Verein stetig erfolgreich weiter.» Das sei nicht nur eine sehr gute Basis für das weitere Bestehen des Vereins, sondern auch sein Anliegen.

Sportlicher Spass: Beim Agility steht die Geschwindigkeit für Hunde und Hundeführer im Vordergrund. Bild: ZVG

Gegenseitige Motivation

Die mit in der Runde sitzende Amanda Wettstein ist seit zwei Jahren Mitglied im Hundeclub Eschenbach. Nach der anfänglichen Teilnahme im Agility mit ihrem sechsjährigen Labradormischling Yako beschäftigt sie ihren Vierbeiner jetzt in der Begleithunde-Gruppe. Für sie steht im Vordergrund, dass im Club alle Hunde willkommen sind, gleichgültig, ob reinrassig oder Mischlinge. Ausserdem spürt sie ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl. «Wir können uns gegenseitig motivieren und freuen uns auch über eine gute Leistung eines anderen Hundes», das wird nicht nur von den bestehenden Clubmitgliedern geschätzt, sondern stosse insbesondere bei neuen Hündelern auf positive Resonanz. Von einer guten Durchmischung spricht Amanda Wettstein das Alter der rund 50 aktiven Hündeler betreffend. «Es liegt zwischen 14 Jahren bis zum Rentenalter.» Am Austausch nach dem Training mit den anderen Hundehaltern ist ihr sehr gelegen. «Es ist kein Müssen, sondern ein Dürfen», bezeichnet sie dieses ungezwungene Beisammensein.

Aktive Mitglieder aus der Gründungszeit gibt es keine mehr, aber die inzwischen zum Ehrenmitglied ernannte Marianne Müller war von der ersten Stunde des Vereins aktiv dabei und ist nach wie vor ein sehr gern gesehener Gast im Clubhaus.

Prüfungsziel vor Augen: Dazu zählt unter anderem perfektes Fuss laufen. Bild: ZVG

Neues Winterprogramm

Auf der Wunschliste des Hundeclub Eschenbach steht ziemlich zuoberst eine Gruppe «Jugend und Hund». Nach Aussage von Thomas Aebi wurde die aktive Suche nach einem geeigneten Leiter noch nicht eingeleitet, aber man halte die Augen offen. Während sonst in der kalten Jahreszeit eine längere Pause eingelegt wurde, hat sich das im letzten Winter erstmals und aufgrund einer vorhergehenden Umfrage durchgeführte «Free Shaping» in jeder Hinsicht bewährt. Wie Amanda Wettstein erklärt, handelt es sich dabei um reine Kopfarbeit für den Hund und es wird sehr viel mit dem Clicker gearbeitet. «Was der Hund falsch macht, wird ignoriert und nur bestätigt, was er richtig macht.» Dieser Lernprozess, kein Verbot auszusprechen, sei speziell für den Hundehalter ein sehr schwieriges Unterfangen.

Aufgeschoben nicht aufgehoben

Nicht nur bewährt, sondern äusserst beliebt und stetig weiter ausgebaut, das ist das im Turnus von zwei Jahren auf dem Programm stehende Military. «Wir sind stolz, dass bei diesem Anlass alle Mitglieder des Vereins in irgendeiner Weise helfen und zu einer sehr guten Organisation beitragen», so Thomas Aebi, «es ist nicht selbstverständlich, dass jeder für mehrere Wochen seine ganze Freizeit dem Hundeclub zur Verfügung stellt.» Mit der positiven Resonanz von den Teilnehmern ernten wir den schönsten Lohn», fügt der Präsident hinzu und verweist sogleich auf das nächste Military im Jahr 2021.

Ganz nach dem Motto «aufgeschoben ist nicht aufgehoben» wird der zum 50-jährigen Jubiläum geplante Ausflug erst im kommenden Jahr stattfinden. «Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber wir werden alle Mitglieder im Herbst zu einem Umtrunk in die Clubhütte einladen.

Webseite: www.hundeclub-eschenbach.ch

Renate Ammann, Schmerikon