Die Aufregung der Kinder am 6. Januar ist gross: In welchem Brötchen des Dreikönigkuchens versteckt sich wohl das Königsfigürchen? Derjenige, der es findet, darf sich nämlich die Plastikkrone aufsetzten und für einen Tag König sein.
Dass dieser Tag auf den 6. Januar fällt, ist kein Zufall. Laut Überlieferungen ist dies nämlich der Tag, an dem die drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar durch den Stern von Bethlehem zu Jesus geführt wurden. Nicht nur diese Erzählung liegt weit zurück, sondern auch der Brauch des Dreikönigkuchens entstand vor vielen hunderten Jahren.
Ursprung bei den Römern
Ursprünglich stammt die Idee dafür von den Römern, welche jeweils den Ackergott Saturn pflegten. Zu seinen Ehren wurde ein Kuchen gegessen, in welchem eine Bohne steckte. Derjenige, der diese erwischte, wurde für einen Tag zum Bohnenkönig ernannt. Nach und nach fand dieser Brauch in anderen Ländern ebenfalls Anklang und wurde auch zur christlichen Tradition am Dreikönigstag.
Jährlich 1,5 Millionen in der Schweiz
In der Schweiz ist der Dreikönigskuchen das meistverkaufte Spezialgebäck im Land – jährlich werden im Durchschnitt 1,5 Millionen Kuchen verkauft. Jene Beliebtheit ist dem Kunsthistoriker Max Währen zu verdanken, welcher den Brauch mit Hilfe des Schweizerischen Bäcker- und Konditorenverbandes Ende der 1950er Jahre wiederbelebte. Die dürftigen Kriegs- und Nachkriegsjahre lagen hinter der Bevölkerung, die Wirtschaft boomte und viele Menschen verdienten wieder genug Geld, um sich etwas Süsses zu leisten. Mittlerweile wird der Brauch nicht nur in den eigenen vier Wänden gefeiert, sondern auch Schulen und Bürogemeinschaften erfreuen sich daran.