Wer keine Beiträge oder lediglich Teilbeiträge in die Säule 3a eingezahlt hat, kann diese Vorsorgelücken ab dem Jahr 2026 unter gewissen Voraussetzungen schliessen. Von Nachzahlungen in die Säule 3a profitieren alle – sie sind aber besonders für Familien, junge Erwachsene und Teilzeitarbeitende eine wichtige Möglichkeit, die eigene Vorsorge zu stärken und Steuern zu sparen.
So funktioniert die Nachzahlung
Nur wer ein AHV-pflichtiges Erwerbseinkommen hat, darf in die Säule 3a einzahlen – dasselbe gilt für Nachzahlungen. Es empfiehlt sich, möglichst jährlich den jeweils geltenden Maximalbetrag in die Säule 3a einzuzahlen. Wem es jedoch in einem Jahr finanziell nicht möglich war, in die Säule 3a einzuzahlen oder den für sie oder ihn geltenden Maximalbetrag auszuschöpfen, darf eine solche Beitragslücke ab dem Jahr 2026 bis zu zehn Jahre rückwirkend nachzahlen und den Betrag von den Steuern abziehen. Vor 2025 entstandene Lücken können jedoch nicht ausgeglichen werden. «Damit kann künftig in Jahren mit knappen finanziellen Mitteln weniger eingezahlt oder ganz ausgesetzt und später nachgezahlt werden, wenn die Situation dies zulässt», sagt Martin Hefti, Privatkundenberater und Leiter der Geschäftsstelle Rapperswil-Jona.
Familien: Vorsorge stärken und gleichzeitig Steuern sparen
Solange Kinder im Vorschulalter sind, reduzieren viele Eltern ihr Arbeitspensum. Dadurch können nicht nur gewisse Beitragslücken in der 1. und 2. Säule entstehen, sondern in der Regel sind in dieser Phase auch die verfügbaren Mittel für Einzahlungen in die Säule 3a begrenzt. Wenn Kinder dann in die Schule eintreten, erhöhen viele Elternteile wieder ihre Arbeitspensen, womit das Einkommen wächst. Da gleichzeitig weniger Abzüge für Kinderbetreuung möglich sind, nimmt die Steuerbelastung zu. «Auch wenn das Budget gerade knapp ist – Einzahlungen in die Säule 3a können später nachgeholt werden. So bauen Sie Schritt für Schritt ein finanzielles Polster fürs Alter auf und profitieren gleichzeitig von attraktiven Steuervorteilen», so Martin Hefti.
Junge Erwachsene: Startvorteil für die Zukunft
Gemäss Raiffeisen Vorsorgebarometer haben immer mehr Personen unter 30 Jahren eine Säule 3a. Oft reichen in der Ausbildung oder den ersten Berufsjahren jedoch die Mittel für regelmässige oder grössere Beitragszahlungen nicht. Die fehlenden Beiträge lassen sich künftig nachholen, wenn sich die finanzielle Situation verbessert. Martin Hefti erklärt, warum sich eine frühe Investition – auch mit kleineren Beiträgen – in die Säule 3a lohnt: «Wer in jungen Jahren einzahlt, profitiert nicht nur früher von Steuererleichterungen, sondern langfristig auch vom Zins- und Zinseszinseffekt.» Dieser trägt über die Jahre erheblich zum Vermögensaufbau bei – ganz besonders, wenn man die Gelder in Vorsorgefonds investiert, statt auf dem Konto parkiert.
Teilzeitarbeit kompensieren
Insbesondere Frauen arbeiten zugunsten der Familie häufiger Teilzeit, was zu Vorsorgelücken führt. Es empfiehlt sich daher, möglichst früh und regelmässig auch kleinere Beträge in die private Vorsorge einzuzahlen, um allfällige Vorsorgelücken in der Zukunft zu vermeiden. Und: «Nachzahlungen in die Säule 3a sind ein wertvolles Instrument, um Lücken aus früheren Jahren zu schliessen», wie Martin Hefti betont.
Flexibler vorsorgen durch Nachzahlungen
Die Möglichkeit der Nachzahlung macht die Säule 3a deutlich flexibler. Sie ermöglicht es, Beitragslücken zu schliessen, Steuern zu sparen und dabei individuelle finanzielle Spielräume optimal zu nutzen. Gerade Familien, junge Erwachsene und Teilzeitarbeitende gewinnen so die Chance, ihre Altersvorsorge gezielt zu stärken – und eine solide Basis für ihre finanzielle Zukunft zu schaffen.