Wilder Regen peitschte durch Schänis, doch unbeirrt strömten am Mittwochabend vor Auffahrt aus allen Himmelsrichtungen Menschen in ein weisses Festzelt mitten im Dorf. Das kann nur eines bedeuten: Raiffeisen-GV. Die schmetternden Klänge der Jagdhorngruppe Speer stimmten die 1027 Genossenschafter auf das traditionelle Jahres-Highlight ein.
Minirock
Kurz und knapp, wie ein Minirock, müsse eine GV sein, meinte der «Appezöller» «Köbi» später am Abend. Als hätte sie das geahnt, eröffnete Verwaltungsratspräsidentin Monika Vasconcelles den ordentlichen Teil der Generalversammlung der Raiffeisenbank Schänis-Amden mit einem kurzen Grusswort an alle Anwesenden und erläuterte den weiteren Ablauf. Die ersten Traktanden wurden diskussionslos und einstimmig angenommen. Anschliessend folgte der Bericht zum Geschäftsjahr 2024 durch Rolf Güntensperger, den Vorsitzenden der Bankleitung.
Mitten hinein
Rolf Güntensperger betrat das Rednerpult mit dieser Mischung aus Bodenständigkeit und Charme, die ihn seit Jahren auszeichnet. Als Vorsitzender der Bankleitung der Raiffeisen Schänis-Amden blickte er nicht nur zurück auf ein bewegtes Jahr 2024, er nahm die Anwesenden mit seinen lebendigen, humorvollen und rhetorisch brillanten Erläuterungen zum Geschäftsbericht mitten hinein in die Entwicklungen, Herausforderungen und Erfolge einer Bank, die fest in der Region verankert ist.
Man hörte von Zinssenkungen, wie sie die Schweiz schon lange nicht mehr erlebt hat, eingeleitet von der SNB und flankiert von der internationalen Geldpolitik. Was für die Kunden manchmal schwer einzuordnen war, etwa im Hypothekargeschäft, schilderte Güntensperger mit einem Augenzwinkern, aber auch mit dem nötigen Ernst: «Das war auch für uns nicht immer einfach.»