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Kanton
15.07.2025

Fluchtgeschichte-Zentrum weiter

Das Jüdische Museum in Hohenems (Österreich) plant eine Arbeitsstelle für die Weiterentwicklung des geplanten Vermittlungszentrums. (Archivbild)
Das Jüdische Museum in Hohenems (Österreich) plant eine Arbeitsstelle für die Weiterentwicklung des geplanten Vermittlungszentrums. (Archivbild) Bild: KEYSTONE/SIGI TISCHLER
Seit 2023 wird in Diepoldsau ein Vermittlungszentrum für Flüchtlingsgeschichte der NS-Zeit geplant. Nun soll das Jüdische Museum in Hohenems das Zentrum bis 2028 weiterentwickeln.

2023 beschloss der Bundesrat die Einrichtung eines Schweizer Memorials für die Opfer des Nationalsozialismus. In Bern ist dafür ein Erinnerungsort geplant. An der Grenze im St.Galler Rheintal soll sich ein Vermittlungszentrum mit der Geschichte der Flucht während der NS-Zeit befassen.

Standortwahl für Diepoldsau im St.Galler Rheintal

Die Wahl des Standortes fiel auf Diepoldsau, weil dort im Sommer 1938 besonders viele Menschen Rettung vor der nationalsozialistischen Verfolgung suchten. Eine wichtige Rolle spielte damals der St.Galler Polizeikommandant Paul Grüninger, der hunderte jüdische und andere Flüchtlinge vor der Verfolgung rettete.

Zur Aufgabe des Vermittlungszentrums gehört es, die Schicksale der Menschen, die damals auf der Flucht waren, eingebettet in den historisch-politischen Kontext aufzuzeigen. Durch «ein neuartiges Ausstellungs- und Vermittlungskonzept» könne den Besucherinnen und Besuchern das Geschehen und seine Bedeutung vermittelt werden, hiess es bei der Ankündigung 2023.

Finanziert vom Bund

Seither wurde unter anderem der Verein «Netzwerk Schweizer Memorial für die Opfer des Nationalsozialismus» gegründet. Dessen Aufbauarbeit wird vom Bundesamt für Kultur (BAK) finanziert, das dafür 1,25 Millionen Franken bewilligte.

Am 1. Juli habe der Verein das Jüdische Museum im österreichischen Hohenems mit der Weiterentwicklung des Vermittlungszentrums beauftragt, teilte das Museum am Montag mit. Die Vereinbarung gilt zunächst bis 2028.

Einige Projekte zum Thema Flucht laufen bereits. Dazu gehört die Erweiterung des Hör-Radwegs «Über die Grenze» oder die Ausstellung «Rettende Schweiz? Flucht im Rheintal», die am 31. August im Museum Prestegg in Altstätten SG eröffnet wird.

Keystone-SDA / Redaktion Linth24