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Fussball
05.06.2025
05.06.2025 16:17 Uhr

FCRJ will Mannschaftskern halten

FCRJ-Sportchef Alessandro Ciarrocchi spricht über das emotionale Saisonende, Kaderplanung und die Bedeutung seiner eigenen Profi-Erfahrung.
FCRJ-Sportchef Alessandro Ciarrocchi spricht über das emotionale Saisonende, Kaderplanung und die Bedeutung seiner eigenen Profi-Erfahrung. Bild: FC Rapperswil-Jona
Eine Woche nach dem Aufstieg des FC Rapperswil-Jona in die Challenge League läuft hinter den Kulissen schon die Saison-Vorbereitung. Sportchef Alessandro Ciarrocchi gibt Einblick.

Die Aufstiegseuphorie ist spürbar – bei den Fans, in der Region, und beim Club selbst. Doch während die Spieler ihre wohlverdienten Ferien geniessen, herrscht im Büro von FCRJ-Sportchef Alessandro Ciarrocchi schon wieder Hochbetrieb. Das Telefon klingelt stetig, Testspiele werden geplant, Gespräche mit Spielern geführt. Die Challenge League ruft, und der FC Rapperswil-Jona will mehr als nur mitspielen.

Alessandro, eine Woche ist seit dem Spiel gegen Bavois vergangen – hast Du das alles schon realisiert?
Es brauchte in der Tat ein paar Tage. Ich habe unglaublich viele Gratulationen erhalten, selbst jetzt noch. Das zeigt, wie gross die Freude in der Region ist – und natürlich freut mich das wahnsinnig. Es war eine unglaubliche Leistung der Mannschaft. Im Januar waren wir für viele schon abgeschrieben. Aber ich habe immer an das Team, den Trainer und den Staff geglaubt. Dass es dann so ein Hitchcock-Finale wird – das konnte man wirklich nicht voraussehen.

Gab es in der Rückrunde nie Zweifel?
Nein. Ich habe das riesige Potenzial dieser Mannschaft gesehen. Und ich habe gesehen, wie gut unser Trainerteam arbeitet. Klar, man weiss im Fussball nie, aber ich hatte immer das Vertrauen, dass wir das packen können.

Der Lauf in der Rückrunde war beeindruckend. Hast Du als Spieler je etwas Vergleichbares erlebt?
Die Rückrunde war beeindruckend – nur ein Spiel haben wir verloren. So einen Lauf hatte ich zuletzt als Spieler mit Bellinzona in der Challenge League, damals wurden wir aber nur Zweiter, Aarau ist aufgestiegen. Der FCRJ hat es also besser gemacht (lacht). Und ja, die Arbeit geht weiter: Die Spieler sind zwar in den Ferien, aber wir sind mitten in der Kaderplanung. Das Telefon steht nicht still.

Wie sieht der Sommerfahrplan der Mannschaft aus?
Trainingsstart ist am 16. Juni nach drei Wochen Ferien. Dann geht es direkt los mit Testspielen: Am 21. Juni spielen wir an der Stadioneröffnung in Au gegen Eschen-Mauren. Am 28. Juni empfangen wir zuhause den FC Zürich. Am 5. Juli geht’s auswärts gegen Lugano, am 10. Juli spielen wir gegen den Schweizer Meister und Cupsieger FC Basel im Grünfeld -das ist natürlich ein Highlight – Uhrzeit ist noch offen. Und am 19. Juli schliessen wir die Vorbereitung mit einem Spiel gegen Luzern ab.

Und wie sieht es mit der Kaderplanung aus?
Ein zentrales Ziel ist, den Kern der Mannschaft zusammenzuhalten. Einige Wechsel wird es geben, das gehört dazu. Aber wir wollen keinen Umbruch, sondern gezielte Ergänzungen. Die meisten unserer Spieler haben definitiv das Niveau für die Challenge League – auch einige junge Talente. Es muss einfach passen: zum Club, zur Philosophie, zur Mannschaft. Alles ist noch frisch – mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen.

Du selbst hast als Spieler 175 Challenge-League- und 71 Super-League-Spiele bestritten. Inwiefern hilft Dir diese Erfahrung jetzt in Deiner Rolle als Sportchef?
Vor allem mein Netzwerk ist ein grosser Vorteil – aus meiner Zeit als Spieler, später als Scout beim FCRJ, und jetzt als Sportchef. Aber ich muss auch ehrlich sagen: Der Fussball hat sich verändert. Er ist schneller, physischer, taktisch komplexer geworden. Die Challenge League ist eine spannende Herausforderung, auch für mich. Und ich bin unserem Präsidenten und dem Verein sehr dankbar, dass ich diesen Weg mitgestalten darf.

Rolf Lutz, FC Rapperswil-Jona