12 Aktionärsgemeinden bilden die Trägerschaft der GZO AG Spital Wetzikon. Es sind Bauma, Bäretswil, Bubikon, Dürnten, Fischenthal, Gossau, Grüningen, Hinwil, Rüti, Seegräben, Wald und Wetzikon.
Das gehaltene Aktienkapital richtet sich prozentual nach der Einwohnerzahl der jeweiligen Trägergemeinde. Die Gemeinden Wetzikon, Rüti, Hinwil und Wald halten die höchsten Anteile gemessen an ihrer Einwohnerzahl.
Steuerzahler bluten mehrfach
Nun sollen diese Aktionärsgemeinden, sprich die Steuerzahlenden, zur Kasse gebeten werden. Am gestern von der GZO AG präsentierten Sanierungskonzept wurde bekanntgegeben, dass bei den Aktionärsgemeinden ein Antrag für eine Unterstützung im «mittleren zweistelligen Millionenbereich» eingereicht wurde. Die Gemeinde Fischenthal bestätigte dies in einer Medienmitteilung vom 25. Oktober. Die von den Aktionärsgemeinden mandatierten Fachexperten stünden im Austausch mit der GZO AG und hätten den formalen Antrag um fnanzielle Unterstützung entgegengenommen. In einem ersten Schritt werde den 12 Aktionärsgemeinden der genaue Inhalt des Antrags zur Kenntnis gebracht. Eine Stellungnahme der Aktionärsgemeinden zum beantragten Kapitalbedarf erfolge in den kommenden zwei Wochen.
Steuerzahler tappen im Dunkeln
So lässt man also jene, die am Ende für das Versagen des GZO-Verwaltungsrates blechen werden – zumindest vorerst – im Dunkeln. Denn, ob es 40 Millionen, 50 Millionen oder 60 Millionen sein werden, weiss derzeit keiner. Was aber klar ist: Es wird weh tun. Und es werden den sonst schon nicht auf Rosen gebetteten Gemeinden zusätzlich Mittel fehlen für Investitionen in die eigene Gemeinde wie z. B. für die Infrastruktur.
Besonders interessant wird die Diskussion um die finanzielle Unterstützung in der Gemeinde Gossau ZH, wo der GZO-Verwaltungsratspräsident Jörg Kündig Gemeindepräsident ist. Angeblich tritt er bei Fragen zum GZO in den Ausstand. Ebenso wie sein Gemeinderats-Kollege Patrick Umbach, dessen Frau die Sachwalterin im Nachlassstundungs-Verfahren ist (die GZO hatte sie dem Bezirksgericht aktiv als solche vorgeschlagen, wie Recherchen von Zürioberland24 ergaben).
Fakt ist: Durch die Unfähigkeit des GZO-Verwaltungsrates, der zu hoch gepokert und sich verspekuliert hat, bluten die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler – nicht nur jene der Aktionärsgemeinden – gleich auf mehreren Ebenen. Denn sollte das Sanierungskonzept wie von der GZO-Führung vorgeschlagen durchgesetzt werden, verlieren auch Pensionskassen viel Geld. Und damit wiederum das Volk.