Die Schweiz hat eine lange Tradition in der Teigwarenproduktion, die hiesige Teigwarenindustrie kann den Bedarf aber bei Weitem nicht decken: Während im Inland rund 40'000 Tonnen Pasta produziert werden, importiert die Schweiz zusätzlich rund 72'000 Tonnen gekochte und ungekochte sowie gefüllte und ungefüllte Teigwaren jährlich, wie aus den Daten des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit BAZG hervorgeht.
Ein wesentlicher Bestandteil für die Herstellung von Pasta ist Hartweizen, der jedoch grösstenteils importiert werden muss. Die inländische Landwirtschaft sieht sich Herausforderungen gegenüber, die den Anbau von Hartweizen und anderen Getreidesorten für die Teigwarenproduktion erschweren. Dennoch gibt es Nischenprodukte und innovative Ansätze, die den Markt diversifizieren.
Herausforderungen beim Hartweizenanbau in der Schweiz
Der Anbau von Hartweizen ist in der Schweiz eine Seltenheit und nur wenige Bäuerinnen und Bauern in der Schweiz bauen diese Kulturpflanze an. Das liege unter anderem an der geringen Rentabilität und den anspruchsvollen Bedingungen, erklärt Pierre-Yves Perrin, Geschäftsführer des Schweizerischen Getreideproduzentenverbands SGPV: «Die Sorten sind nicht für unsere Bedingungen gezüchtet – sie sind empfindlich gegenüber Mykotoxin (Anmerkung der Redaktion: giftige, von Pilzen gebildete Stoffwechselprodukte), Blatt- und Ährenkrankheiten und so ist Extenso-Produktion schwierig», erläutert er. Mit anderen Worten, die klimatischen und bodenbedingten Voraussetzungen in der Schweiz machen den Anbau von Hartweizen herausfordernd, und die Sorten sind weniger resistent gegen Krankheiten, was die Erträge mindert und den Anbau risikoreicher macht.
Zusätzlich sind die Anforderungen an die Qualität des Hartweizens, wie hohe Proteingehalte und gute innere Verarbeitungseigenschaften, schwer zu erfüllen. «Zusätzlich sind die Preise zu tief, um eine korrekte Rentabilität zu erreichen», fügt Pierre-Yves Perrin an. Der fehlende Grenzschutz führe weiter dazu, dass der Preisunterschied zwischen inländischem und importiertem Hartweizen erheblich ist.