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Essen & Trinken
12.09.2024
12.09.2024 17:24 Uhr

Apfel: Schweizer Lieblingsfrucht

Grosse Sortenvielfalt beim Apfel.
Grosse Sortenvielfalt beim Apfel. Bild: LID
Am 13. September 2024 feiert die Schweiz den Tag des Apfels – ihrer Lieblingsfrucht. Über 1'000 teils sehr alte Apfelsorten gibt es in der Schweiz. Im August startete die Ernte.

Der Apfel ist zwar eine Frucht, er ist aber auch mit der Rose verwandt. Er gehört nämlich zu den Kernobstgewächsen, die aus der Familie der Rosengewächse stammen. Äpfel sind das ganze Jahr über verfügbar, da sie sich gut lagern lassen. Hauptsaison haben sie aber von August bis Oktober. Im August beginnt jeweils die Apfelernte.

Unvorsichtiger Umgang

Der Apfel ist ein kleines Mulitalent und ist nicht ohne Grund die beliebteste Frucht der Schweizerinnen und Schweizer. Die saftige Frucht gibt uns Energie und ist ein praktischer Durstlöscher, da er zu 85 Prozent aus Wasser besteht. Ganze 16 Kilogramm Äpfel werden pro Kopf pro Jahr in der Schweiz verzehrt.

Dafür, dass wir den Apfel so mögen, gehen wir aber sehr unvorsichtig mit ihm um. Ungefähr 135'000 Tonnen Äpfel werden in der Schweiz pro Jahr geerntet. Davon werden aber zwischen 22'000 und 40'000 Tonnen wieder weggeworfen. Auch bei der Verarbeitung gehen wichtige Teile des Apfels verloren, wie beispielsweise kostbares Fruchtfleisch bei der Verarbeitung zum Apfelsaft.

«Was wäre die Schweiz ohne Äpfel? Unserem Gründungsmythos fehlte die Dramatik, unserer Landschaft die Schönheit und unserem Alltag der schmackhafte Biss in die gesunde Frucht.»
Schweizer Obstverband

Gut für die Gesundheit

«An apple a day keeps the doctor away» – so verkehrt ist dieser Spruch gar nicht. Äpfel sind durchaus gesund und enthalten viele Vitamine wie Vitamin B1, B2, B6, E und C. Ausserdem enthält der Apfel über 30 Mineralstoffe. Dazu gehören beispielsweise Magnesium, Kalzium und Eisen.

Obwohl der Apfel gut für unser Immunsystem ist, schützt er uns nicht immer vor einem Besuch beim Arzt. Aufgrund des hohen Fruchtzuckers verträgt nicht jeder die Vitaminbombe. Wer keine Fruktose verträgt, dem können Äpfel mehr Schmerzen als Gesundheit bereiten.

Hitparade der Apfelsorten

  1. Gala
    Die Sorte Gala ist die klare Nummer eins unter den Schweizer Äpfeln. Der Apfel stammt aus Neuseeland, wo er bereits 1934 gezüchtet worden ist. Er ist süss und hat ein festes Fruchtfleisch. Obwohl er verkaufsmässig am beliebtesten ist, landet er in Blindtests oft auf unteren Rängen der Konsumentengunst.

  2. Golden Delicious
    Der grüne Apfel wurde 2010 von Gala vom Spitzenplatz verdrängt. Golden Delicious stammt ursprünglich aus West Virginia in den USA. Er hat einen milden, süsslichen Geschmack und festes Fruchtfleisch.

  3. Braeburn
    Wie Gala stammt auch der Braeburn aus Neuseeland. Er wurde in den 1950er-Jahren als Zufallssämling entdeckt. Das Fruchtfleisch ist fest und der Geschmack süss-säuerlich. Braeburn ist laut Obstverband eine der Sorten mit dem höchsten Vitamin-C-Gehalt.

  4. Scifresh (Jazz)
    Diese Sorte ist unter dem Markennamen Jazz bekannt. Die Clubsorte stammt aus Neuseeland und ist eine Kreuzung zwischen Braeburn und Gala. Sie wird nur in ausgewählten Gebieten angebaut. Der Apfel ist süss-säuerlich mit festem Fruchtfleisch.

  5. Boskoop
    Der Boskoop ist als Kochapfel sehr bekannt. Er wurde in 1856 in den Niederlanden als Zufallssämling entdeckt. Er hat einen kräftigen, säuerlichen Geschmack.

  6. Jonagold
    Jonagold ist eine Kreuzung aus Golden Delicious und Jonathan. Sie wurde 1943 in den USA entwickelt. Die Äpfel sind süss und mittelfest.

Ernte zurzeit auf ihrem Höhepunkt 

Der Schweizer Obstverband erwartet dieses Jahr eine Apfelernte von fast 103'600 Tonnen und damit eine leicht bessere Ernte als letztes Jahr. Obwohl der nasse Frühling die Produzentinnen und Produzenten forderte und der Schutz der Apfelkulturen so deutlich mehr Zeit und Aufwand in Anspruch nahmen, seien die Apfelbäume dank der guten Pflege nun gut behangen und die Früchte sähen vielversprechend aus, so der Obstverband. Die Ernte ist zurzeit auf ihrem Höhepunkt und dauert noch bis Ende Oktober.

Alte Apfelsorten, die in Vergessenheit gerieten

Sie heissen Eierlederapfel, Schweizer Orangenapfel, Berner Rose oder Goldparmäne – und unter anderem Pro Specie Rara bemüht sich darum, dass diese traditionellen und seltenen Sorten wieder in den Ladenregalen zu finden sind. Zusammen mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und Detailhändlerin Coop wurde vor ein paar Jahren ein Projekt lanciert, mit denen der Anbau dieser alten Sorten gefördert werden soll.

Das Projekt habe sich in den letzten Jahren von der Produktionsmenge her auf einem Niveau stabilisiert, welches der Marktnachfrage entspreche, erklärt Gertrud Burger von Pro Specie Rara. So fänden die alten Apfelsorten bei den Konsumentinnen und Konsumenten duchaus Anklang und so biete Coop in den letzten Jahren je nach Ernte etwa 10 Pro-Specie-Rara-Apfelsorten in der gesamten Schweiz ab Herbst bis in den Frühsommer an.

Die Äpfel werden entweder in einem sogenannten Foodtainer verpackt oder punktuell im Pro-Specie-Rara Öpfeltäschli angeboten, das sich grosser Beliebtheit erfreut. «Coop setzt auf die beliebtesten und hinsichtlich Resistenz sowie Lagerfähigkeit geeignetsten Sorten», sagt Mediensprecher Kevin Blättler. «Das Angebot ist bei den beiden alten Sorten ‹Sauergrauech› und ‹Glockenapfel›, ein bis in den Frühsommer haltbarer Apfel, jeweils am grössten», ergänzt Gertrud Burger von Pro Specie Rara.

Rezeptidee: Bratäpfel mit Pouletfüllung

Vor- und zubereiten: ca. 70 Min.

4 - 8  Äpfel, z.B. Jonagold
einige Butterflocken
1,5 dl Apfelwein oder alkoholfreier Apfelwein
1,5 dl fettfreie Hühnerbouillon oder Gemüsebouillon

Füllung:
350 g Pouletbrüstchen, fein geschnetzelt
2 EL Butter, weich
2 Schalotten, fein gehackt
1 Knoblauchzehe, gepresst
1 Rüebli, an der Bircherraffel gerieben
1 Apfel, geschält, an der Röstiraffel gerieben
2 TL Salbei, fein geschnitten
1 TL Rosmarin, fein geschnitten
1 TL Salz
Pfeffer

Und so wirds gemacht:

Füllung: Alle Zutaten gut mischen, würzen. Einen Deckel von den Äpfeln wegschneiden, Äpfel bis auf einen 1 cm breiten Rand aushöhlen. Äpfel in das ausgebutterte Bratgeschirr stellen. Füllung darin verteilen. Je 1 Butterflocke darauf legen, Deckel halb auf die Füllung legen. Wein und Bouillon dazugiessen. In der Mitte des auf 200 °C vorgeheizten Ofens 30-35 Minuten braten.

Dazu passen Kartoffelschnitze: Kartoffeln mit der Schale in Schnitze schneiden, in flüssiger Bratbutter wenden, auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben. Im auf 180°C Heissluft/Umluft vorgeheizten Ofen mit den Bratäpfeln 30-35 Minuten braten. Apfel-Inneres für Apfelmus verwenden.

Quelle: Swissmilk

LID/gg / Linth24