Home Region Sport Schweiz/Ausland Rubriken Agenda
Uznach
21.06.2023

Wärmeverbunde rund ums Städtli

Ideenskizze der Uzner Gemeindekanzlei mit zwei Wärmeverbunden (rot, dunkelgrün) rund ums Städtchen.
Ideenskizze der Uzner Gemeindekanzlei mit zwei Wärmeverbunden (rot, dunkelgrün) rund ums Städtchen. Bild: Gemeindekanzlei Uznach
Da der gemeindeübergreifende Energieverbund Linth mit Schmerikon laut Vorprojekt chancenlos sei, will der Gemeinderat Uznach nun zwei Wärmeverbunde rund ums Städtli prüfen.

Im Budgetbericht 2022 hat der Gemeinderat informiert, dass er unter der Leitung der Energie Zürichsee Linth AG (EZL) zusammen mit dem Gemeinde- und Ortsgemeinderat Schmerikon die Möglichkeit eines Wärmeverbunds über die Gemeindegrenzen hinaus prüfen möchte.

Von der Machbarkeitsstudie …

Die Machbarkeitsstudie hat aufgezeigt, dass die Mächtigkeit der Linth als Wärmelieferantin ebenso gegeben wäre wie die technische Umsetzbarkeit.

Aus der Linth wäre Wasser auf Wärmeplattentauscher beim Abwasserverband Obersee (AVO) geströmt. Daraus hätten zehn Megawatt Wärmeenergie erzeugt werden können. Zur Abdeckung von Spitzenlasten wäre eine Gasheizung zugeschaltet worden. Damit hätten grosse Teile von Schmerikon und Uznach mit Wärme beliefert werden können.

Das System wäre technisch einfach und betriebsfreundlich. Es würde mit dem AVO Synergien schaffen. Wer sich an den Wärmeverbund anschliessen würde, müsste lediglich einen kleinen Wärmetauscher im Keller einbauen – und könnte dafür die restlichen Heizanlagen entfernen.

… zum (noch nicht zielführenden) Vorprojekt

Die Erarbeitung des Vorprojekts hat leider gezeigt, dass es beim «hätte» und «wäre» bleiben wird. Die Beteiligten kommen zum Schluss, dass der Energieverbund Linth (noch) nicht zielführend ist. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Kosten für das Leitungsnetz vom AVO bis zu Grossabnehmern in Schmerikon und Uznach zu hoch;
  • Abhängigkeit und Kosten von Strom und Gas zu hoch;
  • Herausforderungen Wasserfassung gross (geringe Tiefe, Muscheln);
  • praktisch kein Kältebedarf im Versorgungsgebiet;
  • keine Subventionen seitens Kanton oder Bund.

Die Gestehungskosten würden deutlich höher als 20 Rp. / kWh ausfallen. Damit ist das Risiko zu gross, dass die gewünschte Anschlussdichte von 70 % nicht erreicht werden kann. Diese ist jedoch entscheidend, um mit attraktivem Preis die grössten Verbraucher zu gewinnen.

Übrigens: Das Projekt Seerose mit einer Seewasserfassung in Rapperswil ist ebenfalls sistiert worden. Es soll durch einen Fernwärmebezug ab der Kehrichtverbrennungsanlage in Hinwil ersetzt werden. Das Leitungsnetz ist zwar ebenfalls sehr lang. Nur ist die Wärme bereits im Überschuss vorhanden und muss nicht teuer «produziert» werden.

Machbarkeitsstudie für Wärmeverbunde um Städtchen

Der Gemeinderat ist überzeugt, dass Wärmeverbunde insbesondere in urbanen, dicht besiedelten Räumen zukunftsfähige Lösungen sind. Sie helfen mit, schneller weg von Öl und Gas zu kommen. Und sie sind effizient und sparen Platz im Keller.

Der Rat hat daher zweierlei beschlossen. Einerseits soll die Energieplanung aus dem Jahr 2012 aktualisiert werden; sie bildet die Grundlage für die anstehende Überarbeitung des Zonenplans und des Baureglements. Andererseits sollen Offerten eingeholt werden für eine Machbarkeitsstudie für zwei Wärmeverbunde rund ums Städtchen (Gebiete dunkelgrün und rot). Hier sieht der Rat den grössten Handlungsbedarf und die grössten Chancen, im Sinn einer Vorbildfunktion mit der Bildung von Wärmeverbunden voranzugehen.

Die Machbarkeitsstudie gibt Antworten auf Fragen wie:

  • a) Welche Auswirkungen haben die Topografie (Höhenkurven), die Grösse, das Alter und die Anzahl der angeschlossenen Bauten und die anderen sach- und fachspezifischen Eigenheiten in den jeweiligen Quartieren?
  • b) Welche Energieträger kommen für die entsprechenden Energieverbunde in Frage und welche Energiequelle wird aus welchen Gründen favorisiert?
  • c) Welche Anforderungen sind an die Standorte der Energiezentralen je Quartier zu stellen?
Gemeinderat Uznach / LinthSicht / Linth24