Generelle Rückmeldung
Grundsätzlich wird die Sanierung befürwortet, weil die Alte Jonastrasse heute in einem desolaten Zustand ist und ein Gefahrenpotential für Verkehrsunfälle darstellt.
Im vorliegenden Projekt wird das fehlende südliche Trottoir ergänzt, wo es heute fehlt. Diese Verbesserung wird begrüsst. Auch für den Veloverkehr sind mehrere Massnahmen enthalten. Diese führen aber zu wenig weit und die Priorisierung ist nach wie vor hauptsächlich auf den Autoverkehr ausgerichtet. Zu einer sicheren Veloinfrastruktur gehört, dass sie durchgehend ist und die Velostreifen nach aktuellen Richtlinien eine Breite von 1.50m aufweisen.
Eine Temporeduktion darf nicht erst eventuell zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden, sondern muss mit hoher Priorität bei der Sanierung weiterverfolgt und umgesetzt werden.
Im ganzen Projekt wird der Begrünung und damit der Aufenthaltsqualität für die Fussgänger im Strassenraum zu wenig Beachtung geschenkt. Es steht zwar im technischen Bericht «Um das Thema Schwammstadt im Projekt zu integrieren, solle der Trottoirbelag mit sickerfähigen Materialien erstellt werden». Um aber einen wirksamen Beitrag zum besseren Stadtklima zu leisten, brauchte es mehr entsiegelte Flächen und deutlich mehr Begrünung.
Es fehlt ausserdem der Nachweis, wie dieses Verkehrsregime in das Gesamtverkehrskonzept eingebunden ist und wie die angekündigten flankierenden Massnahmen zum Stadttunnel umgesetzt werden.
Detaillierte Rückmeldung
Zürcherstrasse-SBB-Brücke
- Der Velostreifen ist nur einseitig vorhanden. Es ist aber verständlich, dass die Bus-Spur notwendig ist und offenbar dadurch nicht mehr Platz vorhanden ist. Der geplante Velostreifen, auf der wichtigeren Seite in Richtung Zentrum, muss aber eine Breite von 1.50m aufweisen.
- Das Lichtsignal muss so gesteuert werden, dass sich der Verkehr nicht bis vor die Busspur bei der Kreuzstrasse zurückstaut und so den Bus blockiert.
SBB-Brücke-Bildaustrasse
- Die Kreuzstrasse ist eine wichtige Veloverbindung. Mit dem Mittelstreifen besteht neu die Möglichkeit, sich als Velofahrende in der Mitte aufzustellen, was die Sicherheit erhöht. Allerdings wäre ein baulich geschützter Aufstellbereich beim Mittelstreifen wichtig.
- Nach der Kreuzstrasse in Richtung Jona beträgt die gesamte Fahrbahnbreite 7.50m und die Kernfahrbahn 5.0m. Gemäss Richtlinie TBA R 2016.02 sollte die Kernfahrbahn eine Breite von 4.5m aufweisen. Damit könnten die beiden Radstreifen 1.5m breit ausgeführt werden, ohne die gesamte Fahrbahn verbreitern zu müssen.
- Ab der Kreuzstrasse bis zur Einmündung in die Neue Jonastrasse ist die Strasse eine Gemeindestrasse 2. Klasse und sollte daher nicht primär für den MIV gestaltet werden. Mit der Klassifizierung hat die Stadt mehr Gestaltungsfreiheit, welche sie beherzt nutzen sollte. Der Charakter des Strassenraums sollte in diesem Bereich mehr auf die Quartierebene fokussiert sein. Eine Temporeduktion muss, wenn nicht auf der ganzen Strasse, dann unbedingt in diesem Abschnitt umgesetzt werden.
- Die geplanten Bäume befinden sich alle auf privaten Grundstücken, was eine Umsetzung schwieriger macht. Zudem sind die nördlichen Bäume teilweise so weit vom Trottoir weg, dass keine Beschattung auf diese fällt.
Bildaustrasse-Spinnereistrasse
- Bei der Kreuzung Bildaustrasse sollen möglichst alle Flächen, welche nicht zwingende Verkehrsflächen sind, entsiegelt und begrünt werden. Ein gut gestalteter Freiraum würde dem Strassenraum und dem Quartier einen hohen Mehrwert bringen.
- Kernfahrbahn auf 4.5m reduzieren, dafür Velostreifen je 1.5m (siehe Abschnitt SBB-Brücke-Bildaustrasse).
- Geprüft werden könnte ein Wechsel des Bodenbelags auf den Velostreifen, statt nur eine gelbe Markierung. Damit wäre die Abgrenzung klarer markiert.
- Eine Temporeduktion muss, wenn nicht auf der ganzen Strasse, dann unbedingt in diesem Abschnitt umgesetzt werden (Begründung siehe Abschnitt SBB-Brücke-Bildaustrasse).
Spinnereistrasse-Neue Jonastrasse
- Kernfahrbahn auf 4.5m reduzieren, dafür Velostreifen je 1.5m (siehe Abschnitt SBB-Brücke-Bildaustrasse).
- Eine Temporeduktion muss, wenn nicht auf der ganzen Strasse, dann unbedingt in diesem Abschnitt umgesetzt werden (Begründung siehe Abschnitt SBB-Brücke-Bildaustrasse).
- Die Lichtsignalanlage an der Kreuzung Neue Jonastrasse muss für den Veloverkehr angepasst werden, so dass beide Ampeln immer zusammen auf grün schalten. Andernfalls müsste auf der Insel ein Velo inklusive Anhänger Platz haben.