Der Vorstand der Grünen Rapperswil-Jona hat sich intensiv mit den Plänen zur Sanierung der Alten Jonastrasse beschäftigt. Neben einzelnen guten Lösungen sind auch verschiedene Schwachstellen auszumachen. Nach den Strassenabstimmungen vom 24. November und den Diskussionen rund um den Stadttunnel (flankierende Massnahmen) ist offensichtlich, dass eine Verkehrswende gefordert wird.
Schwachstellen im präsentierten Projekt
- Es ist also zwingend, dass die Perspektive der Verkehrsraumgestaltung nicht mehr vom Auto ausgeht, sondern vom Langsamverkehr. Ziel ist die Reduktion des motorisierten Individualverkehrs (MIV) – speziell im innerstädtischen Bereich – und die Förderung der Aufenthaltsqualität. Dass dies gelingt, müssen die Strassenräume für den Langsamverkehr attraktiv sein.
- Knoten Kreuzstrasse bleibt v.a. für von Kempraten herkommenden Verkehr unübersichtlich (Schulweg Südquartier – Burgerau).
Konsequenz
Die Sanierung der Alten Jonastrasse bietet die Chance, den bestehenden Radweg Wagen / Wurmsbach – Dionys – Erlen – Kramenweg – Bollwiesweg – Bahnhof Jona – Schlüsselstrasse – Schlüsselplatz mit der Altstadt (Sonnenhof – Zentrum Rapperswil) zu verbinden und so zu einer für den Langsamverkehr attraktiven Ost-West-Verbindung zu kommen.
Ideen zur Umsetzung
- Ab Knoten Jonastrasse bis Knoten Kniestrasse wird der Ost-West-Verkehr (MIV) einspurig auf der südlichen Fahrbahn geführt; die nördliche Fahrbahn wird als Radweg genutzt, ab Knoten Kniestrasse führt er nördlich des Sonnenhofs in den bestehenden Radweg.
- Die erwähnte Velostrasse geniesst Vortritt, d.h. MIV von/nach Bildaustrasse, Spinnereistrasse und Kreuzstrasse haben keinen Vortritt (bei der Bildau- und der Kreuzstrasse verhindert der Mehrzweckstreifen eine Staubildung.
- Um zu verhindern, dass die Alte Jonastrasse als Umfahrung des Staus auf der Neuen Jonastrasse missbraucht wird, wird beim Knoten Zürcherstrasse der Linksabbieger aufgehoben (à ermöglicht allenfalls den Radweg südlich des Sonnenhofs direkt Richtung Altstadt zu führen).
- Der MIV ab der Zürcherstrasse Richtung Osten fährt wie bisher in die Alte Jonastrasse, wird aber via Kniestrasse in die Neue Jonastrasse geführt.
- Damit bei den Fussgängerstreifen für Velofahrer die Querung auf die Südseite der Strasse besser möglich ist, wird neben dem Fussgängerstreifen auch eine Velospur markiert (analog zum Übergang zwischen Bäckerei Räber und Kreuz).
- Der Knoten Kreuzstrasse wird sicherer, da keine MIV-Linksabbieger von Norden her.
- Für die Bushaltestelle Kreuzliplatz Nord gibt es verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung, die im Detail zu klären sind.
- Der Bus 993 fährt auf dem Weg Richtung Bahnhof Jona – Tägernau via Kreuzstrasse – Attenhoferstrasse oder Kreuzstrasse – Wiesenstrasse – Schulstrasse. Auf dem Rückweg Richtung Bahnhof Rapperswil verkehrt er wie bisher über den Knoten Bildaustrasse.
Ergebnis
Die genannten Projektänderungen bringen für den MIV nur minime Verschlechterungen, für Velo- und Fussverkehr aber massive Verbesserungen. Zudem wird wahrscheinlich der notwendige zusätzliche Landverbrauch kleiner als im vorgeschlagenen Projekt.
Optimal wäre die gleichzeitige Einführung von Tempo 30 für den MIV.