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Rapperswil-Jona
19.06.2021
19.06.2021 19:46 Uhr

Rappis Velowege: Hindernisse und viel guter Wille

Christian Leutenegger (l.), Boris Meier und Bianca Brunner sind begeisterte Velofahrer.
Christian Leutenegger (l.), Boris Meier und Bianca Brunner sind begeisterte Velofahrer. Bild: Jérôme Stern/LInth24
Bianca Brunner und Stadtrat Boris Meier möchten die Velowege in Rapperswil-Jona verbessern. Dafür haben die beiden Grünliberalen die Aktion «Hoi Velo» gestartet und den Bauchef Christian Leutenegger zur Bike-Tour eingeladen.

Das Netz der Velowege in Rapperswil-Jona soll verbessert und ausgebaut werden. Dies haben sich Bianca Brunner, Mitglied des Vorstandes glp Linth & Rapperswil-Jona, Stadtrat Boris Meier und Journalist Martin Mühlegg auf die Fahne geschrieben. Und um ihrer Aktion «Hoi Velo» den notwendigen nachhaltigen Schub zu verleihen, habe sie Bauchef Christian Leutenegger und Projektleiter Yanik Meier zu einer kleinen Velotour zu den neuralgischen Stellen in der Stadt eingeladen. Was am Donnerstag wegen der andauernden Hitze übrigens zu einer schweisstreibenden Angelegenheit wird. 

Schon bei der Besammlung hinter dem Stadthaus outen sich auch Christian Leutenegger und Yanik Meier als überzeugte Velofahrer. «Seit ich Stadtrat bin, fahre ich sehr oft mit dem Velo zur Arbeit», sagt der Bauchef, sein Mitarbeiter pflichtet ihm bei. Anzufügen wäre, dass ihre Zweiräder E-Bikes sind. Nach kurzer Begrüssung und ein paar Handy-Fotos geht die Tour los. Mit Bianca Brunner an der Spitze fahren sie durch die Molkereistrasse, wo Leutenegger findet, dass einige Leute die Autoparkplätze hier gerne aufheben würde. «Aber da gibt es genau so viel Fürsprecher wie Gegner.»

Bianca Brunner, Boris Meier und Christian Leutenegger (v.l.) bei einer kurzen Pause. Bild: Jérôme Stern/LInth24

Zwei Hauptprobleme

Als der Tross der E-Biker die Kreuzung Aubrig- und Tägernaustrasse erreicht, wird es punkto Sicherheit heikel. Mehrmals müssen die Velofahrer hier die Strassenseite wechseln, um schliesslich auf die Holzwiestrasse zu gelangen. Christian Leutenegger verrät, dass für diese Strasse eine Verbesserung in Planung ist: «Hier wollen wir auf beiden Seiten Velospuren anbringen.» Doch das Problem sei hier wie anderswo der Umstand, dass dafür zusätzliches Land beansprucht wird. Generell muss man sagen, dass der Stadt in vielen Belangen, welche Strassenplanung betreffen, die Hände gebunden sind. Ohne Zustimmung des Kantons läuft meistens gar nichts. 

Zudem gibt es nicht nur an der Holzwiesstrasse einen anderen typischen Stolperstein: Für breitere oder mehr Velowege und mehr Sicherheit müssten die Strassen verbreitert werden. Doch dagegen wehren sich in den allermeisten Fällen die Landeigentümer. 

Die drei Biker sind sich punkto Velowege erstaunlich einig. Bild: Jérôme Stern/LInth24

Freude über einen perfekten Veloweg

Es geht zurück Richtung Stadthaus, von dort entlang der Jona und weiter auf der Friedhofstrasse zum Schulhaus Schachen. Das erste Mal bei der Tour kommt reine Freude auf: Hier verkehren keine Autos und die Velofahrer fühlen sich sogleich sicherer. Eichwiesstrasse, weiter durch die Unterführung, dann entlang des Bahntrasses Richtung Stadt. Hier ist die Freude der E-Biker perfekt. Yanik Meier lobt den Weg entsprechend, obwohl er anfügt, dass er mit rund drei Metern Breite für zwei sich kreuzende Velofahrer eher eng ist. 

Man fährt auf der Neuen Jonastrasse in Richtung Zeughausareal, wo «Hoi Velo» um 17 Uhr eine Podiumsdiskussion anberaumt hat. Doch zuvor wird einstimmig die Pflästerung des Veloweges kritisiert. Man findet, dass hier ein besserer Belag dringend nötig wäre. Nach eineinhalb Stunden ziemlich schweisstreibender Velotour erreichen sie die «Werki-Bar» auf dem Zeughausareal. Die Kehlen sind staubtrocken – zuerst gilt es, den Durst zu löschen. 

Bianca Brunner erklärt vor dem Publikum in der Bar ihre Sicht betreffend der Velowege. Bild: Jérôme Stern/LInth24

Viel Interesse in der Bar

Angesichts der rund 30 Anwesenden freuen sich die Organisatoren. Bianca Brunner meint, sie habe wegen des strahlenden Wetters mit weniger Leuten gerechnet. Nach einer kurzen Einleitung durch den Journalisten und heutigen Moderator Martin Mühlegg erklärt Stadtrat Leutenegger seine Sicht zu den Velowegen in Rapperswil-Jona. Es gebe dazu einige Pläne, die Velowege in der Stadt auszubauen und zu verbessern. «Immerhin sind die meisten 30 Jahre alt.» Doch stosse man immer wieder auf das dasselbe Problem. «Der Kanton hat in 99 Prozent aller dieser Angelegenheiten das letzte Wort.»

Das letzte Wort an diesem Anlass hat heute aber das Publikum. Es melden sich einige Leute mit konkreten Verbesserungsvorschlägen. Sowohl Leutenegger wie auch Boris Meier nehmen die Anregungen interessiert auf. Der Bauchef verspricht, dass man die Pflästerung bei Velowegen durch einen neuen Belag ersetzen werde. So bleibt das Fazit zu diesem heissem Thema: Die Wege zu einem besserem Velonetz in der Stadt sind verschlungen – aber der gute Wille ist da. 

Jérôme Stern, Linth24