Die gute Nachricht vorweg: Es gibt sie tatsächlich, die optimale Anlagestrategie. Dabei handelt es sich aber eher um eine Massanfertigung als um eine Einheitsgrösse. Das heisst: Es gibt kein «one size fits all». Die optimale Anlagestrategie ist individuell.
Massgeschneidert statt ab Stange
Die Ziele, die finanziellen Rahmenbedingungen und die persönlichen Vorlieben geben beim Anlegen die Richtung vor. Wer auf eine konkrete Anschaffung hinarbeitet – zum Beispiel eine Eigentumswohnung – legt die Schwerpunkte anders als beim Vermögensaufbau für die Altersvorsorge. Jungen Menschen mit vollem Verdienst stehen andere Möglichkeiten offen als Personen mittleren Alters mit familiären Verpflichtungen. Ob man eher risikoscheu oder risikoaffin ist, macht ebenfalls einen Unterschied.
Vielfalt bringt Stabilität
Neben diesen individuellen Einflussfaktoren gibt es drei allgemeingültige Prinzipien, die eine gute Anlagestrategie auszeichnen. Am wichtigsten ist, erstens, die Diversifikation. Egal ob man lang- oder mittelfristig orientiert ist, 1'000 oder 100'000 Franken anlegt: Beim Zusammenstellen eines Portfolios ist Vielfalt entscheidend. Unsere Anlageexpertinnen und -experten achten daher besonders auf eine ausgewogene Mischung verschiedener Anlageklassen, Sektoren und geografischer Regionen. Dies reduziert das Klumpenrisiko und verleiht dem Portfolio Stabilität.
Handelbarkeit verschafft Gelegenheit
Zweitens: Keinesfalls ausser Acht zu lassen ist die Handelbarkeit. Denn zum Ende der Anlagedauer sollen die Investitionen in liquide Mittel getauscht werden. Deshalb verfolgt Raiffeisen eine klare Strategie: Wir setzen ausschliesslich Finanzinstrumente ein, die regelmässig an bedeutenden und renommierten internationalen Börsen gehandelt werden. Dieser Ansatz hat zwei Vorzüge. Er fungiert als Qualitätsindikator und verschafft den Anlegerinnen und Anlegern die notwendige Flexibilität, die Aktien, Anleihen, Fonds und andere Investitionen exakt dann in Bargeld umzuwandeln, wenn es für sie am günstigsten ist.
Erst einmal gar nichts tun
Schliesslich können die Anlegerinnen und Anleger auch persönlich zum Erfolg ihrer Anlagestrategie beitragen – und zwar durch das dritte Prinzip: Disziplin. Sobald gemeinsam mit dem Anlageberater oder der Anlageberaterin die optimale Strategie definiert wurde, empfehlen wir daran festzuhalten. Man sollte die Zeit und den langfristigen Aufwärtstrend an den Finanzmärkten für sich arbeiten lassen. Das kurzfristige Auf und Ab an den Börsen sollte einen keinesfalls dazu verleiten, impulsiv alles über den Haufen werfen. Im Gegensatz zum Sport bedeutet Disziplin an der Börse im Grunde nur eines: Erst einmal gar nichts tun. Ziemlich entspannt, oder?
Nicolas Benz
Leiter Vermögensberatung, Mitglied der Bankleitung
Raiffeisenbank Rapperswil-Jona
Thomas Bitschnau
Vermögensberater
Raiffeisenbank am Ricken
Roger Hurni
Leiter Vermögensberatung
Raiffeisenbank Schänis-Amden
Daniela Kündig Brunschwiler
Vermögensberaterin
Raiffeisenbank Benken