Das enorme Wachstum von schulpflichtigen Kindern stellt die Schule Gommiswald an allen Standorten vor räumliche Herausforderungen. Im Rahmen der Schulraumstrategie 2040 ist der Gemeinderat aufgrund der vorgenommenen Berechnungen davon ausgegangen, dass die Schulräumlichkeiten zumindest in Ernetschwil genügen würden. Das Szenario «hoch» der zu erwarteten Schülerzahlen rechnete mit einem Überschreiten der 600er-Grenze an schulpflichtigen Kindern in Gommiswald im Jahr 2036. Dieses hohe Szenario wird nun bereits im Jahr 2025 eintreffen.
Mehr Schulraum für Ernetschwil


Mit Beginn des Schuljahrs 2024/25 besuchten in Ernetschwil 19 Kinder den Kindergarten. Bereits im Sommer 2025 werden voraussichtlich 30 Kindergartenkinder in Ernetschwil zur Schule gehen und im Schuljahr 2026/27 steigt die Anzahl sogar auf 46. Dieses Wachstum ist aussergewöhnlich, zeigten die Prognosen vor zwei Jahren doch noch eine erwartete Schülerzahl im Jahr 2026 von 34 Kindern an.
Grundsätzlich fehlen in den nächsten Jahren zwei Schulzimmer, wovon eines als Kindergarten benötigt wird. Die zu erwartenden Kinderzahlen sind so hoch, dass nicht mehr von einer Überbrückung von wenigen Jahren gesprochen werden kann, sondern langfristig Schulraum geschaffen werden muss. Aufgrund dieser Ausgangslage hat der Gemeinderat verschiedene Szenarien überprüft.
Alternative Möglichkeiten: Gebertingen und Ex-Kindergarten
Das ehemalige Schulhaus Gebertingen langfristig wieder als Schulstandort zu nutzen, wurde von Seiten der Schulführung wie auch vom Gemeinderat klar verworfen. Am Strategieentscheid aus dem Jahr 2015 zu den drei Schulstandorten Rieden, Gommiswald und Ernetschwil wird festgehalten. Das ehemalige Schulhaus in Gebertingen ist in einem schlechten Zustand und der Ausbau hätte massive Kosten zur Folge. Ebenfalls müssten zusätzliche Schülertransporte organisiert werden und einzelne Lehrpersonen und Klassen würden abgesondert in Gebertingen unterrichtet werden, was nicht zielführend ist.
Auch der ehemalige Kindergarten in Ernetschwil ist baulich in einem sehr schlechten Zustand und könnte lediglich eine Schulklasse aufnehmen. Somit würde immer noch ein Schulzimmer fehlen. Zudem wäre eine Klasse alleine an der Dorfgasse.
Vor diesem Hintergrund wurden weitere Möglichkeiten zur Erstellung von zusätzlich benötigtem Schulraum gesucht.
Drei Varianten für mehr Schulraum geprüft
Für die Schaffung von zusätzlich benötigtem Schulraum hat der Gemeinderat verschiedene Varianten geprüft:
Variante Aufstockung Pavillon
In einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2015 ist man davon ausgegangen, dass eine einfache und relativ kostengünstige Aufstockung des Pavillons möglich sein würde. Bei der Überprüfung dieser Möglichkeit musste nun jedoch festgestellt werden, dass für eine Aufstockung mit zwei Schulzimmern zusätzliche statische Elemente notwendig sind. Die mutmasslichen Kosten der Variante Aufstockung belaufen sich auf ca. Fr. 1.93 Mio.
Variante Anbau
Als zweite Variante wurde ein nördlicher Anbau an den bestehenden Pavillon geprüft. Diese Variante wäre grundsätzlich möglich, wurde jedoch aufgrund der zu knappen Fläche, der unglücklichen Anordnung und der zu geringen Kostendifferenz verworfen. Die mutmasslichen Kosten der Variante Anbau belaufen sich auf ca. Fr. 1.25 Mio.
Variante Ersatzbau Pavillon
Bei der Variante Ersatzbau Pavillon ist vorgesehen, den bestehenden Pavillon aus dem Jahr 2004 mit einem Ersatzbau zu ersetzen. Der Ersatzbau soll mit vier Schulzimmern ausgestattet werden. Der Ersatzbau soll so angeordnet werden, dass mit einem direkten Zugang zum bestehenden Foyer der Mehrzweckhalle die dort bereits bestehenden Sanitäranlagen gemeinsam benutzt werden können. Ebenfalls könnten mit einem Personenlift die neuen Schulzimmer und die Mehrzweckhalle behindertengerecht erschlossen werden. Über den ersten Stock würde der Neubau direkt mit dem Pausenplatz verbunden werden. Die mutmasslichen Kosten der Variante Ersatzbau belaufen sich auf ca. Fr. 2.03 Mio.
Mit der neuen Anordnung könnte zusätzlicher Platz für den Spielplatz oder eine spätere Parkierung geschaffen werden. Die Notzufahrt zur Mehrzweckhalle für bleibt bei dieser Variante sichergestellt.

Variantenentscheid durch Gemeinderat
Der Gemeinderat hat sich aufgrund der ausgearbeiteten Varianten für die Variante 3 (Ersatzbau) entschieden.
Er ist überzeugt, dass mit dieser Variante eine optimale und nachhaltige Lösung realisiert werden kann. Einerseits kann der 20-jährige Pavillon ersetzt und die Anordnung der Gebäude optimiert, sowie eine behindertengerechte Erschliessung der Schulzimmer und der bestehenden Mehrzweckhalle realisiert werden. Anlässlich der Bürgerversammlung vom 19. November 2024 wird die Bevölkerung weiter informiert.
Projektierungskosten von 130'000 Franken im Budget 2025
Die Projektierung soll zeitnah in Auftrag gegeben werden, damit das Projekt erarbeitet und geplant werden kann. Dafür sind Projektierungskosten von Fr. 130'000.00 im Budget 2025 eingestellt. Anlässlich der Bürgerversammlung vom November 2025 soll der Baukredit zur Genehmigung der Bürgerschaft unterbreitet werden. Nach dem Baubewilligungsverfahren sollen die Schulräume zeitnah erstellt werden und noch während dem Schuljahr 2026/27 zur Verfügung stehen.