Cornelia Brändli, Präsidentin des Kunstvereins Oberer Zürichsee, begrüsste die zahlreich erschienenen Mitglieder mit den Worten: «Der Kunstverein versucht immer wieder einen Mehrwert zu vermitteln». Tatsächlich gab es bei diesem Event nicht nur eine Führung durch die Ausstellung, sondern auch eine kurze Einführung in die Kunst der Fotografie.
Grossartige Fotokunst entdecken
Wie entsteht ein gutes Bild
Andreas Henschel, Präsident des Fotoclubs Rapperswil-Jona, veranschaulichte in seinem Vortrag, was gute Fotografie ausmacht. Er nannte Faktoren zur Bildgestaltung, wie die Blende, (Verschluss-) Zeit, Empfindlichkeit (ISO) und den Fokus. Mit der Blende wird die Tiefenschärfe des Bildes gesteuert. Die Zeiteinstellung ermöglicht das Abbilden von Bewegung, mit der ISO-Einstellung regelt man die Lichtempfindlichkeit. Entscheidend sei aber die Bildwahl und der Bildausschnitt nach dem Vier-Augen-Prinzip, so Henschel. Das tönt einfach, ist es aber nicht. Der Fotoclub bietet Hilfe, Anleitung und Praxis. Man trifft sich zweimal pro Monat im Clublokal beim WTL in Jona zum Austausch, zur Bildbesprechung oder zu einem Themenabend.
Vielfältige Ausstellung
Die Führung durch die Jubiläumsausstellung vermittelte einen Einblick in vielfältig umgesetzte Fototechniken – von Malen mit Licht, über Makro-, Landschaft-, Porträtfotografie, Stiching, Mehrfachaufnahmen bis hin zur Tier- und Architekturfotografie. Die 29 teilnehmenden Mitglieder mussten je ein Foto zum Thema Architektur abliefern. Damit wurde eine gemeinsame Wand gestaltet. Die restlichen Wände durften individuell zusammengestellt werden. Daraus entstand die Vielfalt an verschiedenen Bildern und Techniken.

Ursula Bruder, eine hochdekorierte Fotografin, die an internationalen Wettbewerben schon manchen Pokal gewonnen hat, zeigt Bilder, die wie gemalt wirken. Urs Stettler, Informatiker arbeitet mit KI. Alison Caviezel-Jones setzt Steine mit Licht und Schatten und Farbfiltern in Szene, Anita Rüegg stellt originelle Ausschnitte von Zootieren aus. Giulio Cifuni überzeugt mit schön inszenierten Modelaufnahmen aus dem eigenen Studio. Gallus Römer zeigt abstrakte Bilder mit Bokeh- und anderen abstrakten Effekten. OK-Präsident Walter Isotton präsentiert Arbeiten mit Tänzerinnen und Bodyprojektionen und Monika Pircher veranschaulicht Architektur in aussergewöhnlichen Perspektiven. Dies sind nur einige aus der Vielzahl von interessanten Arbeiten. Die Ausstellung lohnt sich auf jeden Fall für einen Besuch und ist noch bis 3. November zu sehen.
Staunend nahmen die Mitglieder des Kunstvereins zur Kenntnis, was für Möglichkeiten und Vielfalt an Techniken die Fotografie bietet.