Es war schon fast ein denkwürdiger Abend, der im Schützenhaus in Benken abgehalten wurde. Sandro Morelli gab sein Amt als Präsident der Parteileitung der Mitte Linth ab. Seit Juni 2017 hielt er die Geschicke der regionalen Parteileitung in den Händen und führte die Mitte durch sage und schreibe 8 nationale und kantonale Wahlkämpfe – immer an vorderster Front dabei, wenn es in aller Herrgottsfrühe hiess, Gipfeli am Bahnhof zu verteilen, bei Regenwetter Plakate aufzustellen oder ganz einfach jede Kandidatin und jeden Kandidaten mit grösstmöglicher Motivation und Zuversicht ins Rennen um die Sitze zu schicken.
«Orange begleitet Dich schon bald die Hälfte Deines Lebens», fasst die Benkner Gemeindepräsidentin Heidi Romer den Werdegang Morellis als Präsident der Jungen Mitte im Kanton, aber auch als Kantonsrats- und Nationalratskandidat, als Ortsparteipräsident Benken oder aktuell als GPK-Mitglied der Politischen Gemeinde Benken, zusammen. Morelli überzeugte in der Partei Youngsters und alte Hasen mit emphatischer und fundierter Rhetorik, Organisationstalent und Begeisterungsfähigkeit. Er hat die Partei in der Region in den letzten Jahren massgeblich gestärkt und sie fit für die Zukunft gemacht.
Eine Mitte-Zukunft, die nun von Andreas Bühler aus Weesen weiter gestaltet wird. An der Delegiertenversammlung wählten ihn die 24 Stimmberechtigten einstimmig zum neuen Präsidenten der Mitte Linth. Der 30-jährige hat einen Master in Wirtschaftswissenschaften, ist aktuell Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter in Bildungsökonomie an der Universität Zürich. Von 2017-2023 war Bühler Gemeinderat in Weesen.
Präsidentin der Jungen Mitte kommt an Bord
Neben dem Präsidiumswechsel stand ein weiterer Wechsel in der regionalen Parteileitung an. Cedric Gmür, der ins Rheintal gezogen ist, übergab an Katia Gmür – augenzwinkernd von Cousin zu Cousine. Katia Gmür ist Präsidentin der Jungen Mitte St.Gallen und Parteivorstandsmitglied der Mitte Frauen St.Gallen. Die 23-Jährige wohnt in Rapperswil-Jona und studiert Physiotherapie. Die Parteileitung setzt sich nun neu zusammen aus dem Präsidenten Andreas Bühler und den Mitgliedern Heidi Romer, Katia Gmür, Gabi Corvi, Christoph Romer und Eric Bieri.
Auch in der Geschäftsprüfungskommission gab es einen Rücktritt zu verzeichnen. Nach langen treuen Jahren als Rechnungsprüfer trat Franz Schuler aus Benken zurück. Für ihn rückt Sandro Lendi aus Uznach nach und bildet zusammen mit Marcel Büsser aus Schänis die neue GPK.
Spannendes aus der Pfalz
Die weiteren Traktanden, der Jahresbericht von Sandro Morelli und die von Christoph Romer vorgestellte Jahresrechnung und das Budget wurden einstimmig und unter Applaus genehmigt. Damit war der erste Teil des Abends abgeschlossen. Im zweiten Teil folgten die Ausführungen der Kantonsrätinnen Heidi Romer, Franziska Steiner-Kaufmann und Yvonne Suter sowie von Kantonsrat Cornel Aerne.
Romer brachte einen grossen Themenbogen aus dem Volkswirtschaftsdepartement aufs Tapet. Sie sprach über die Bestrebungen, ein Fachhochschulangebot in Agronomie im Kanton zu etablieren, über das «No go» der Abschaffung des Tourismusrates, den fehlenden Doppelspurausbau Chur-Rapperswil und die Probleme mit der invasiven Quagga-Muschel.
Steiner-Kaufmann präsentierte eine Tour d’Horizon zu den kommenden Wahlen der Gemeindebehörden und informiert zur SVP-Motion, die verlangt, dass das Kantonsparlament ein ausserordentliches Referendum beschliessen kann.
Danach sprach Yvonne Suter zum kantonalen Finanzausgleich. «Ein zwar technisches, aber auch ein emotionales Thema», wie sie bemerkte. Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Gemeinden ist unter Druck, wenn man die Gemeinden jenseits der Kantonsgrenzen betrachtet. Ziel der Überlegungen sei es, die Unterschiede zwischen den Gemeinden zu verringern; dies jedoch mit kleineren Weichenstellungen, damit das doch relativ austarierte Gefüge nicht aus der Balance kommt.
Last but not least sprach Cornel Aerne über seine Arbeit in der Staatswirtschaftlichen Kommission, die Rickenachse und das entsprechende Betriebs- und Gestaltungskonzept. «Aktuell werden die Stakeholder nochmals zur Stellungnahme eingeladen», so Aerne.
Hoffnung auf erfolgreichen Wahlausgang
Zum Ausklang des Abends durfte dann bei Grillwurst und Bier auf den scheidenden und den neuen Präsidenten angestossen werden sowie auf das grosse Engagement aller Mitte-Frauen und -Männer. Die Mitte Linth freut sich auf den 22. September 2024 und hofft auf einen erfolgreichen Wahlausgang.