Auf 162 Seiten liegt es ausgebreitet da, das «Linthgebiet in seiner farbigen Vergangenheit». Das neue Buch von Kilian Oberholzer ist quasi eine Fortsetzung oder Weiterentwicklung der 2019 erschienen Broschüre «Uznach in seiner farbigen Vergangenheit». Schon damals spannte der Autor mit seinem Sohn Paul, der Historiker ist, zusammen. Und auch beim neusten Werk war Paul Oberholzer Sparring-Partner seines Vaters. Geschichtsfans und Freunde des Lokalkolorits, aber ganz allgemein Menschen, die Interesse an ihrer Wohnregion haben, werden zwischen den Buchdeckeln Wissenswertes finden – wunderbar lesefreundlich, überraschend und erhellend verpackt.
Geschichte lebendig erhalten
Oberholzer zoomt da heran, wo es etwas zu entdecken gibt, wo eine Geschichte vielleicht noch nicht erzählt wurde, wo Wissen zu verschwinden droht. Es geht um Segelflugzeuge und Stellwerke, Bäder und Burgen, um steinerne Zeitzeugen und Landschaft und um Menschen, welche die Geschichte prägten. Insbesondere Uznach, die Heimat Kilian Oberholzers, darf mit vielen Themen glänzen. Das Buch lädt aber auch zur Wanderschaft nach Amden ein; oder treffender: zum Ritt mit Benvenuto Cellini, dem italienischen Renaissancekünstler, ins Bergdorf. Und auch «Hiesige» waren etablierte Künstler und Macher – insbesondere in der Fremde. So beispielsweise Johann Georg Jud aus Benken, der als Barockbaumeister in Trier beim Kurerzbischof Lohn und Brot fand.