«Ufbruch in ä nüüi Galaxie» lautete das Motto des 51. Kostümballs am Schmutzigen Donnerstagabend im fasnachtsbegeisterten Benken. Die Rietsporthalle war denn auch proppenvoll: Neben der planetaren Dekoration funkelten auch überall die kosmischen, intergalaktischen Kostüme um die Wette; viel Silberpapier war zu sehen und die gute Stimmung von allem Anfang an ansteckend. Diese wurde pünktlich um 19:30 Uhr weiter kräftig vom vollen Guggenmusik-Sound der «Bänggner Sumpfhüener» angeheizt, bevor der 11er-Ratspräsident Jonas Schnider und Aktuarin Evi Tremp den ganzen Saal moderierend auf die interstellare Reise nahmen.
Reise durch den Fasnachtskosmos

Das Motto ist den vielen baulichen Veränderungen – namentlich der Grossbaustelle Dorfdreieck – geschuldet, die im Dorf anstehen. Das idyllische Dorf gleiche schon fast einer Mondlandschaft, überall sehe man Baustellenkrater und es brauche schon beinahe einen Marsrover, um sich fortzubewegen, stand im Fasnachtskalender geschrieben.
In den folgenden Büttenreden und Vorträgen war die Baustelle dann aber kaum ein Thema mehr. Moniert wurden ab und an einzig die langen Wartezeiten am – notabene – einzigen und erst noch temporären Lichtsignal im Dorf. Häufiger thematisiert wurden die vielen Benkner Gaststätten, die mal offen und mal geschlossen sind; einige für immer, andere nach Lust, Laune und Nachfrage. Mehrmals auf die Schippe genommen wurde Metzger Nik Jud, in dessen Laden man bis aufs WC-Papier schon fast alles bekomme. Die polizeilich ausgehobenen Hanfplantage in der Lachnerhalde («nicht nur Kühe mögen gutes Gras»), das beheizte Raiffeisen-Bankomat-Häuschen, die geplante 30-Zone rund um das Schulhaus, der Schänner Windpark oder der verurteilte Käser Wick waren weitere Pointen in den grösstenteils gesungenen Vorträgen. Natürlich durften auch die Seitenhiebe nach Kaltbrunn nicht fehlen. Doch diese blieben trotz einer gewissen Bissigkeit grösstenteils liebevoll und handzahm.
Erstaunlich wenig Fett bekam die Politik ab. Bis auf ein paar kleine Wahlplakategags scheinen weder Gemeinde- noch Kantonsrat letztes Jahr für fasnächtliche Inspiration in Benken gesorgt zu haben.
Höhepunkt: Verkündung des neuen Tschämpiens
Höhepunkt aller Benkner Kostümbälle ist die Ernennung des neuen Tschämpiens. Das gutgehütete Geheimnis wurde jahrzehntelang vom 2022 verstorbenen Fasnachtsurgestein Geri Kühne in seiner Funktion als HebAm in einer pointierten Büttenrede verkündet. Eine neue HebAm gab es 2023 nicht: Fortan wird der Namen des neuen Tschämpien im GeSa (Gebärsaal) von einem Dreierteam, bestehend aktiven und ehemaligen Mitgliedern des 11er-Rats, geboren.
Auf den amtierenden Tschämpien Angi (Anschii) Jud folgt dieses Jahr Jürg Rüdisüli von den «Sumpfhüenern». Vom Saal frenetisch gefeiert, überrascht, aber sichtlich stolz, nimmt er die wohl grösste Ehre, die einem Bänggner überhaupt zuteilkommen kann, entgegen. Er wird diesen Titel nun ein Jahr lang tragen, bis er am SchmuDo 2025 von einer anderen Person abgelöst werden wird, die sich mit Herzblut für die Benkner Fasnachtstradition verdient gemacht hat.