Die Grünliberalen haben im Herbst bei den Nationalratswahlen schlechter abgeschnitten, als vier Jahre vorher. In sieben von zehn Gemeinden war die Zustimmung des Wahlvolkes kleiner. Nur in Rapperswil-Jona erreichte die GLP ein akzeptables Ergebnis.
Das macht Andreas Bisig zuverlässig. Er ist die lebende GLP in einer Person: Als einziger Kantonsrat des Linthgebiets, als Präsident der Grünliberalen und als aktiver Stadtpolitiker.
Herr Bisig, die Grünliberale Partei holte 2020 den 2016 verlorenen einzigen Sitz im Linthgebiet zurück. Mit welchen Argumenten verteidigen Sie diesen Zittersitz?
In den letzen vier Jahren konnte ich einige Themen vorwärtsbringen. Zuletzt ein Vorstoss, um bürokratischen Hürden für Badi-Beizli abzuschaffen.
Auch gesellschaftliche Anliegen konnte ich erfolgreich vertreten. So hat sich das Kantonsparlament auf meine Initiative entschieden, Konversionstherapien zu verbieten und Hassverbrechen statistisch zu erfassen - beides wichtige Anliegen der LGBTIQ-Community.
Unsere Prognose: 2020: 1 Sitze erobert, 2024: 1 Sitze verteidigt. Haben Sie eine andere Prognose?
Das Prognostizieren überlassen wir den Medien. Wir geben in den kommenden Wochen alles, um die Wählerinnen und Wähler von unserer zukunftsgerichteten Politik zu überzeugen.
Warum soll man im Linthgebiet die Grünliberale Partei wählen?
Die GLP Linth setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung des Linthgebietes ein. Wir wollen mehr Biodiversität in den Gemeinden, Veloschnellrouten im Linthgebiet, mehr bezahlbare Kitaplätze und weniger Kantönligeist.
Wussten Sie, dass aus allen Gemeinden im See-Gaster 2-4 kantonale Spitäler in weniger als 20 Minuten erreicht werden können? Das ist doch nicht effizient! Deswegen fordern wir, dass die Kantone Zürich, Schwyz, Glarus und St.Gallen ihre Spitäler in der Region gemeinsam planen.
Die Windanlagen sind eine Herzensangelegenheit der Grünliberalen, aber die Pläne dafür Schänis alles andere als beliebt. Ihre Position?
Windkraft ergänzt den Strommix und produziert v.a. auch im Winter Strom. Das Potential von Windenergie wird immer noch unterschätzt. Ich befürworte den raschen Ausbau der Windenergie, auch im Linthgebiet.
Vor 8 Jahren erreichte ihre Partei im ganzen Kanton 2 Sitze. 2020 hat sich die Zahl der Sitze auf 6 verdreifacht. Was ist ihre Prognose für dieses Jahr für die Grünliberalen: 6 oder mehr oder weniger?
Wir wollen mindestens Fraktionsstärke, sprich 7 Sitze erreichen. Es braucht mehr grünliberale Stimmen im Kantonsparlament. Es braucht Politikerinnen und Politiker, die unseren Kanton vorwärtsbringen wollen.